Experiment Tankentrostung

Allgemeine technische Probleme mit der CB, die in keine der anderen Kategorien passen.

Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 09.01.2017, 21:31

Hallo,

wie schon hier beschrieben: viewtopic.php?f=8&t=14023 möchte ich versuchen einen von Innen verrosteten Tank zu entrosten.

Mir ist bewusst das diese Arbeit normalerweise einem Profi überlassen werden sollte, aber da ich diesen Tank übrig habe möchte ich es selbst versuchen.
Den Zustand des Tankes würde ich mit "starkem Flugrost" bezeichnen siehe Bilder:

Rost.jpg


Viele Hersteller bieten Komplettsets an, aber die positivsten Berichte habe ich über Versuche mit Zitronensäure gelesen. Es gibt viele Säuren mit denen man erfolgreich Rost bekämpfen kann, wie z.B.: Phosphorsäure, hier ist aber Vorsicht geboten und für Unerfahrene wie mich dann doch zu gefährlich.

Auch hat mich die Rostbekämpfung mittels Elektrolyse begeistert, aber ich möchte es zuerst mit Zitronensäure versuchen. Wichtig ist hier, das die Säure unbedingt nach der Behandlung neutralisiert werden muss. Ich werde dafür Schmierseife benutzen

Vorgehensweise:
1. Tank entleeren-->Benzinhahn und Tankdeckel abbauen-->Tank säubern-->Öffnung für Benzinhahn verschließen-->

Jetzt ist alles vorbereitet. Nun habe ich 0,5kg Zitronensäure besorgt und diese in den Tank gekippt. Danach den Tank bis zum Rand mit heißem Wasser aufgefüllt.

Zitr.jpg


Beim Auffüllen habe ich bemerkt wie die Zitronensäure anfing mit dem Rost zu reagieren. Ich bin gespannt und werde berichten.......Über Tipps freue ich mich...

Wirk-min.jpg
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 09.01.2017, 21:35

Neutralisieren kannst Du mit Soda (Backpulver).
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 09.01.2017, 21:39

Super kannst du mir auch ungefähr sagen wieviel Backpulver auf einen 17 ltr. Tank? Soll ich das Backpulver nach der Entrostung noch zur Säurelösung mit reingeben?
phenomeno
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 09.01.2017, 22:07

Na ja, das Backpulver ist ein Päckchen mit fünf Tüten. Die würde ich vor dem Entleeren zugeben.

Zitronensäure habe ich hier im Kanister, da kommt es sicher auch auf die Konzentration an. Ich fülle 10%ige Säure und Wasser ein ("...erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure...")

Wichtig: mit dem Tauchsieder auf Temperatur halten und dabei unentwegt am Tank wackeln. Sonst ist das Mittel oben heiß und unten kalt.
Du hast doch gerade Urlaub, oder? :mrgreen:

Danach dann in der Badewanne mit hunderten Liter Wasser spülen (da kommt noch stundenlang Gekrümel) und danach wiederum mit Heißluft trocknen. Bis dahin überlegen, wie Du den Tank vor neuem Rost schützen willst. Dabei daran denken, dass solche Beschichtungen aus Kunstharz oder Farbe gerade bei ersten Versuchen fast immer wieder abblättern und die dann folgende Profisanierung dadurch teurer wird als beim rostigen Tank.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Blackshadoo 93 » 10.01.2017, 07:18

Versuch den Tank Zeitweise mal auf den Kopf zu stellen und i.wie zu verschließen, sonst bleibt dir Rost oberhalb des Tankrings erhalten und Frist sich wieder runter.
Etwas ´´Luftpolster / Restfüllvolumen´´ ist da ja immer welches nicht erreicht wird.

Micha hattest du nicht mal nen alten CB Tank aufgeschnitten an dem man das gut sehen kann?
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 10.01.2017, 09:37

Danke für die Tipps ! Tja das mit dem Tipp "Säure zuerst und dann Wasser" hätte ich eher lesen sollen. Mal sehen was dabei rauskommt:)


Wegen der Tankversiegelung: Ja Micha du hast vollkommen Recht das es bei "Anfängern" meißtens schief geht und das Zeug wieder abblättert. Als Prüfer bin ich ja auch in der Oldtimerszene unterwegs und fast alle haben mir den Tipp gegeben 2k Lösemittelfesten Epoxidharz zu nehmen für die Tankversiegelung. Nachteil hier: Der Tank muss wirklich, wirklich komplett von Rost befreit sein. Bleibt nur ein wenig Rost übrig, wird dieser eingeschloßen und der Tank ist so gut wie hinüber, da alles weiter rostet und man nicht mehr dran kommt! Und da sehe ich genau das Problem für mich als Anfänger. Ich werde es wahrscheinlich wirklich nicht schaffen den Tank komplett von Rost zu entfernen.

Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten (außer dem Profi)

1. Ich versiegele nicht, sondern neutralisiere die Säure nur und trockne den Tank gut. Dann muss ich wahrscheinlich den Vorgang öfter im Jahr wiederholen. Was denkt ihr wie schnell der Tank wieder rostet?

2. Ich versuche es den Tank so gut wie es geht mit allen Mitteln zu entrosten und dann mit den 2K zu versiegeln. Sollte ich dann etwas Rost übersehen haben, hält der Tank dann vielleicht eine längere Zeit und ist dann halt komplett hinüber! Aber für ein Selbstversuch wäre es mir das wert!

Einen aufgeschnittenen Tank zu sehen würde mich stark interessieren
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon gouranga » 10.01.2017, 10:03

Ich habe das mit einem MZ-Tank mal mit TAPOX gemacht (rote 2K-Versiegelung). Wichtig dabei war, einen konstanten leichten Luftstrom während der Trocknungsphase durch den Tank zu leiten. Hält jetzt seit ca 2 Jahren. Einen zweiten Tank habe ich einfach nur entrostet, das ist aber noch nicht so lange her, also keine Ahnung ob das auf Dauer reicht.

Nochn Tipp: Nach dem Entrosten den Tank schnell mit Spiritus trocknen.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 10.01.2017, 12:44

Wasser zuerst, Wasser -nicht Säure ;)
Hier waren die Bilder vom CB500-Tank (mit Bildern der XJ kann ich nicht dienen):
viewtopic.php?f=2&t=13505&p=278632#p278632
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon chaosracer » 10.01.2017, 16:23

Spiritus klingt gut zum Säubern. Verdampft im Nu und Tank ist trocken.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 12.01.2017, 09:58

Zwischenstand..... Danke für die Tipps ! Habe gestern mit einem alten Oldtimer Spezialisten gesprochen. Auch er sagte, dass nur ein Profi den Tank ordentlich behandeln kann. Aber einen Geheimtipp hatte er auch: Bleikugeln vom Luftgewehr in den Tank und dann auf den Betonmischer!:)

20170112_073624.jpg


Sieht gar nicht so schlecht aus....Ich berichte wenn ich gesäubert habe. Bezweifele aber jetzt schon wie lange es hält ohne wieder zu rosten. Versiegeln werde ich nicht, da mit großer Wahrscheinlichkeit dann der Tank hinüber wäre....
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 12.01.2017, 10:45

Der "Geheimtipp" ist wie schon gesagt nicht so geheim. Nächster Schritt ist dann "Mit Cola kann man ganz toll entrosten" ;)

Blei ist hochgiftig. Und wie viele Millionen dieser Luftgewehrkugeln füllt man denn da so ein? Wie kommen die Kügelchen im Betonmischer in die Tiefe der Schweißnaht?

Denny, ich will Dich da nicht entmutigen, aber ich beschäftige mich jetzt seit neun Jahren mit der CB500-Technik und habe mich um eine Menge dieser rostigen Tanks gekümmert.
Außer, dass Du da drei Tage mit giftigen Chemikalien hantierst und danach der Tank im Rekordtempo weiterrostet, kam da nix bei raus. Auf Deinem Bild siehst Du eine farbliche Veränderung, aber noch den selben Rostansatz wie vorher.

Ich hatte sogar schon Tanks, die nach der Entrostung perforiert waren (der von Anni zum Beispiel). Das ist einfach nix, was man zu Hause macht, auch nicht mit dem vor gefühlt hundert Jahren zum ersten Mal aufgekommenen "Betonmischertrick", den ich direkt neben "Fünf einfache Tricks, um 20 Kilo abzunehmen" einsortiere.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon chaosracer » 12.01.2017, 16:49

Flyingbrick » 12.01.2017, 10:45 hat geschrieben:Denny, ich will Dich da nicht entmutigen....


Der war gut! Das machst Du aber schon seit Beginn des Freds. ;) Ich kann mir kaum vorstellen, dass Restaurierer über derartig privilegierte Infos verfügen, die alleine ihnen das Entrosten u konservieren v Tanks ermöglichen.

Den mit Säure behandelten Tank würde ich keinesfalls unbehandelt liegen lassen. Da kannst Du nämlich zusehen, wie der rostet. Spüle ihn wenigstens mit Öl durch oder mit etwas, das ihn konserviert. Ich hatte meine Verkleidungshalter damit entrostet, obwohl die nur etwas angegriffen waren. Danach rosteten die im Minutentakt...habe sie also schön sauber gemacht u. gleich lackiert. Hält prima seit über nem Jahr.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Presi » 12.01.2017, 17:16

Danke für diesen Thread, finde ich interessant. :up:

Wie wäre denn die Versiegelung anstatt mit einem Harz mit einem benzinbeständigen Lack der bekannten Tanksanierungssets?
Das z.B..
Der blättert vielleicht weniger und lässt sich im Zweifel doch hoffentlich wieder eher entfernen, wenn es darunter wieder rosten sollte.
Wieso soll das 2-Komponenten-Harz besser sein, wenn es doch nach Jahren zur Versprödung und zum Abblättern kommen kann?

So lassen würde ich den Tank eher nicht. Erstmal klar, Konservierungsöl, aber das wird ja mit dem Benzin aufgelöst und früher oder später ist der Rost wieder da.
Dann muss ich wahrscheinlich den Vorgang öfter im Jahr wiederholen.
:shock: :shock: :shock:
Das ist ja auch nicht die Lösung.
Presi
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 12.01.2017, 17:17

Es geht nicht um INFOS -wie die den Tank entrosten, weiß ich und Du weißt das auch. Zumindest in groben Zügen.

Die Profis verfügen aber über Infrastruktur, Geräte, Chemikalien, Schutzmaßnahmen und legale Entsorgungswege, was sie von Krystof und Marek, den Kellermucklern aus dem Osten, unterscheidet. Und sie haben ungefähr fünftausend Tanks mehr saniert als wir alle hier im Forum zusammen.
Darum wissen sie, was geht und was nicht. Ein paar dieser wirklichen Profis nehmen sich auch mal kostenlos die Zeit, zu erklären, warum sie so und nicht anders handeln. Mit vielen davon habe ich lange telefoniert, auch, um hier im Forum mal ein paar Anlaufstellen zu nennen. Das Wissen darüber ist auf verschiedene Threads verteilt, weil die Frage immer wieder auftaucht.

Man kann da zu Hause beigehen, ich habe das alles mehrfach hinter mir. Aber man schiebt das Problem damit höchstens vor sich her und hat so lange Ärger, giftiges Zeugs und Kosten. Nicht zuletzt bekommt man keine anständige Beschichtung hin und zahlt bei der Sanierung eines Ich-habe-schon-mal-angefangen-Tanks mehr, als man bei einem unbehandelten Tank bezahlt hätte. Darum frage ich mich: wozu?

Kannst Du das beantworten?
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon chaosracer » 12.01.2017, 17:53

DAS überzeugt mich! Danke, Micha. Ich wollte eben nur nicht, das der Elan Dennys durch Unkenrufe von außen allmählich untergeht. Vielleicht wäre es ja der Erste, der das schafft.
Gerade habe ich noch einmal meinen Thread im polnischen Forum gelesen, wo ich danach fragte.
Die raten auch davon ab, es selbst zu tun. :oops: Bist also rehabilitiert :up:
Eigentlich wundert mich das etwas. Dort fehlt ja eher mal Geld und es gibt noch sehr viele Handwerker...

Aber auch ich habe einen Selbstversuch unternommen, wenn das gute Stück nur etwas Flugrost hatte: ein Tank, den ich zum Lackieren gab, hatte an der Unterseite innen etwas Rost. Das sprühte ich mit WD40 ein, was mehrere Tage wirken konnte. Anschließend umwickelte ich meinen größten Schraubenzieher mit einem ölgetränkten Lappen. Damit wusch ich den Rost beinahe vollständig ab. Der Rest verflüchtigte sich dann langsam bei der Nutzung durch betanken. Nach der Reinigung spülte ich ihn gut mit Verdūnnung. Danach traten auch keine Vergaserprobleme auf. Filter habe ich nicht verbaut. Nur: es waren nur ein paar Rostpünktchen, keine Zentimeter großen Flecken.

Posting automatisch zusammengeführt: 12.01.2017, 17:53

Auch die Oberseite des Tanks kann mann mit Hilfe eines Spiegels betrachten.
Zuletzt geändert von chaosracer am 12.01.2017, 17:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 12.01.2017, 22:04

Hallo,

ersteinmal danke für die Tipps. Nein alle Beiträge hier finde ich mega hilfreich und nehme Sie auch gerne an, es entmutigt mich wirklich keiner. Ich bin dankbar für eure Tipps. Und Micha alleine diese Bactofin-Sache ...mega...dazu später noch eine Frage.....

Fazit: Nach der Behandlung Zitrönensäure und Wagner Rostumwander(85% Phosphorsäure) + Tank im 12 Stunden Takt gedreht

Ich habe heute alles entfernt und den ganzen Tank mit Spiritus und Bremsenreiniger ausgewaschen. Eine Heißluftfön reingehalten und mir dann mit einem Spiegel den Tank genau angeschaut, auch von der Oberseite.
Bitte jetzt ordentlich lesen, damit es nicht falsch verstanden wird. Der "ANBLICK" hat mir wirklich große Freude bereitet. Es ist nichts mehr von dem Rost zu sehen!!! ABER ABER ABER: Natürlich weiß ich genau das es im Endeffekt doch ein Reinfall sein wird. Ich habe mir stundenlang die Beiträge von Micha etc. und andere Sachen im Internet angeschaut. Natürlich ist der Anblick schön, aber ich traue mich absolut nicht den Tank zu versiegeln. Ich weiß das es schief gehen wird und dann ist der Tank hinüber. Die Phosphorsäure ist extrem schwierig zu behandeln, da sie auch das gesunde Metall angreift. Zur Zeit habe ich ein zufriedenstellendes Ergebnis, aber ich denke das sich das bei weiterer intensiven Benutzung dann einstellen wird. Auch der Arbeitsaufwand ist extrem aufwendig. Geschweige die ganzen giftigen Mittel.

Ich habe nun wirklich mit vielen Spezialisten gesprochen, klar hatten alle einen Geheimtipp aber im Endeffekt war der letzte Satz immer: Lass das die Profis machen, dat kostet ja nix mehr und die machen dat vernünftig. Sandstrahlen, Beschichten und Garantie. Sollte mal etwas an meinem Baby(CB500) sein, dann ab mit dem Tank zum Profi. Der Yamaha Tank war es mir wert, damit ich auch mal eine Erfahrung gemacht habe. Zur Zeit ist das Ergebnis okay, mit dem Hintergedanken das es bald dann richtig losgeht mit dem Rost!!! Deswegen meine Meinung auch: Ab damit zum Profi!

Mein CB500 Tank und der Tank meiner GS850GL(über 35 Jahre alt) sehen aus wie neu! Das soll auch so bleiben! (Auch die Oberseite habe ich die mit dem Zahnarztspiegel untersucht)

@Micha: Kurze Frage noch zur Handhabung mit dem Bactofin:

1. Wenn ich Bactofin jetzt dem Benzin zugebe, sollten dann trotzdem alle Tanks von mir vollgetankt sein oder reicht es auch Teilvoll?
2. Es spricht nichts außer dem Preis dagegen, dass ich Bactofin ganzjährig nutze und damit fahre, oder?

War eine schöne Erfahrung und alleine das ich schon Bactofin dadurch kennengelernt habe ist ja eine super Sache gewesen:)
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon Flyingbrick » 13.01.2017, 09:38

Moin Denny,
nur kurz zum Bactofin:
-Das Mittel wirkt natürlich nur da, wo es hin kommt, als Korrosionsschutz. Sprich, in Winterpausen halbvoller Tank, nur untere Tankhälfte rostgeschützt. Volltanken ist also, solange die Stilllegung nicht zehn Jahre dauert, immer noch Mittel der Wahl.
-Der Hersteller sagt, das Mittel kann und sollte ganzjährig eingesetzt werden. Ich bin auch der Meinung, dass das nicht schadet. Wenn man allerdings regelmäßig fährt und den Tank dabei auch mal bis Reserve runter fährt, werden ja die Wasserbestandteile im Sprit mitverbrannt und auch die "Haltbarkeit" des Benzins wird nicht überschritten. Man muss darum nicht unbedingt auch in der Saison Zusätze nutzen. Andererseits hat das Mittel ja eben auch den Vorteil, zusammen mit dem Benzin an die Oberseite des Tankinneren zu kommen und dort vielleicht in den Abstellpausen vorübergehenden Schutz zu bieten. Da spekuliere ich aber auch nur. Also bleiben wir am Besten bei "scheden kann es nicht".

So ein Tank liegt neu bei 600-800 Euro und je älter das Motorrad, desto geringer die Chance, noch ein Neuteil oder einen top erhaltenen Gebrauchten zu bekommen. Tobi aus dem Forum sucht seit Jahren einen guten blauen Tank von 200-2003 und findet nichts Bezahlbares. Ich finde es darum richtig, zumindest gute Tanks bestmöglich zu schützen.

Es gibt übrigens ähnliche Mittel auch z.B. von Liqui Moly oder Castrol. Bactofin hat aber den Vorteil, höher konzentriert zu sein. Dadurch ist es bezogen auf die Kosten pro Tankfüllung billiger, auch wenn man für das Mittel pro ml mehr zahlt. Es gibt das auch im Litergebinde, ich mag aber die 250ml-Dosierflasche am Liebsten.
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 13.01.2017, 09:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 14.01.2017, 06:44

Vielen Dank MIcha. Habe es nun reingefüllt und voll getankt. Es lässt sich gleich besser schlafen damit. :)
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon axelw » 14.01.2017, 12:44

Habe auf einer Seite ( http://www.mz-oldtimerteile.de/mz-info/ ... -tank.html ) folgenden Text gefunden den ich mir damals runtergeladen und gespeichert habe, das war gut da der Betreiber der Seite diese inzwischen eingestellt hat...
Der nachfolgende Text scheint mir ziemlich plausibel. Vor allem die Versiegelung mit Phosphosäure ist eine gängige Methode Stahloberflächen gegen Oxidation zu schützen. Das ist zwar nicht so dauerhaft wie eine korrekte Beschichtung, dafür aber gibt es keine Beschichtung die Blättern kann oder irgendwelche Entlüftungsöffnungen zusetzt. Sicher müssen entsprechend Vorsichtsmassnahmen bei der Anwendung von Säuren etc. angewandt werden allerdings ist das bei den giftigen Aminhaltigen Härtern der Epoxidbeschichtungen nicht anderst, es wird nur weniger darüber nachgedacht. Das Schöne an Säure ist das die Gefahr schnell spürbar wird, bei den Epoxiden etc. erst viel später.

Wenn man sich an diese Materialien herantraut muss man einige Dinge beachten:
o Nitrilhandschuhe tragen (starke Qualität, Lösemittelresistent, bekommt man im Fachhandel für Lackierbedarf)
o Augenschutz tragen
o am Besten eine Gummischürze gegen Tropfmengen
o Waschbecken in der Nähe (Abwaschen von Säurespritzern etc.)
o Entsprechende Wannen vorbereiten
o Entsorgen kann man diese Kleinmengen über den Ausguss ( http://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chem ... engen.html )

Hier der Text:
*********************************************************************************************************************************************
Rost im Tank setzt Benzinhahn und Düsen zu. Pannen oder sogar Motorschäden
sind die unangenehme Folge.
Man kann dem Rost jedoch mit Hilfe von Säuren zu Leibe rücken und
gleichzeitig einer weiteren Korrosion vorbeugen. Die nachfolgend beschriebene Methode ist allerdings nur für innen unbeschichtete/unlackierte Tanks anwendbar:
Die Zutaten:
- 1 Liter Nitroverdünnung
- 2 Liter 30%tige Salzsäure
- 1 Liter 20% Phosphorsäure
- Gartenschlauch und viel Wasser
Die Säuren sind im Chemikalienhandel, aber oft auch in Baumärkten, Drogerien
oder Apotheken zu bekommen.
Größte Vorsicht im Umgang mit Säuren! Es sind unbedingt Schutzbrille und
Handschuhe tragen! Das Durchführen der Arbeiten geschieht auf eigene Gefahr!

Reinigen
Zuerst den Tank mittels mit Nitroverdünnung ausschwenken, damit Dreck und
eventuelle Ölreste entfernt werden. Die Verdünnung ausgießen.

Entrosten:
Die Benzinhahnöffnung verschließen, zum Beispiel mit einem Plastestopfen.
Nun Salzsäure einfüllen und den Tank mit altem Tankdeckel verschließen. Die
Entlüftung ebenfalls verschließen. Salzsäure einfüllen und gut eine Stunde
einwirken lassen, den Tank dabei öfters vorsichtig schütteln. Die Salzsäure löst
Rost und Eisen zu Eisenchlorid.

Spülen:
Die Salzsäure vollständig (!) ablassen und den Tank gründlich mit Wasser
ausspülen. Achtung! Die Säure muss vor dem Spülen unbedingt gänzlich abgelassen werden!

Rostschutz:
Phosphorsäure einfüllen und den Tank damit ebenfalls gut ausgeschwenken. Die
Einwirkzeit sollte ebenfalls rund eine Stunde betragen. Auf keinen Fall die
Säure eintrocknen lassen! Die Säure gänzlich ablassen und den Tank mit dem
Gartenschlauch wieder sehr gründlich durchspülen und danach gut austrocknen
lassen. Die Phosphorsäure hat eine Eisenphosphatschicht gebildet, die nun als
Korrosionsschutz wirkt.
Fertig
Der Tank ist nunmehr sauber und für längere Zeit gut vor Rost und Korrosion
geschützt.
****************************************************************************************************************************************

Originaltanks sind denke ich nicht anderst vor Rost geschützt, da sind selten irgendwelche Beschichtungen etc. drauf.
axelw
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Re: Experiment Tankentrostung

Beitragvon phenomeno » 14.01.2017, 13:01

Danke für den Tipp!
phenomeno
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