Ultraschall-Reinigungsgerät

Benzingespräche rund um das Motorrad und das Motorradfahren. Bitte keine technischen Probleme hier posten.

Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 19.05.2012, 16:49

Ich möchte mir, vor allem zur Reinigung von Vergasern, ein Ultraschallgerät zulegen. Kein Billigstgerät vom Kaffeeröster, das keinen Reinigungseffekt hat, sondern ein echtes.

Da die mir bekannten Neugeräte zu Preisen um 2000 Euro vollkommen unerschwinglich sind, würde ich ein gebrauchtes Dentalgerät mit Heizung interessant finden.

Erstens: ist das eine gute Idee, was die Reinung von Nicht-Gebissen angeh, oder gibt es technische Unterschiedet?

Zweitens: die meisten Geräte haben Badtiefen von max. 10 cm. Was würde passieren, wenn z.B. der Trichter des Vergasers oben herausschaut? Ist die Badtiefe gleichbedeutend mit der maximalen Teilehöhe oder muss ich auch davon noch etwas abziehen, z.B., weil ein Einhängekorb zwingend benutzt werden muss?
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 19.05.2012, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ultraschall-Rienigungsgerät

Beitragvon BlueOne » 19.05.2012, 17:15

Besonders bewandert bin ich da auch nicht, aber ich weiß, dass man mit den Dentalreinigern auch andere Sachen reinigen kann. Steht teilweise sogar in den Beschreibungen drin. Mein Tatöwierer benutzt die zum Beispiel um die Farbe besser von der Nadel und aus den Zwischenräumen zu kriegen. (Zwischendurch, da guckt also auch was oben aus dem Wasser raus)

Rausragende Gegenstände sind auch nicht weiter schlimm. Das Gerät funktioniert ja über Untraschall. So werden sehr kurzwellige Wasserwellen erzeugt, die dann den Schmutz "wegvibrieren" (Mir fällt gerade kein passendes Wort ein)

Technische Unterschiede gibt es sicherlich zwischen den Dingern. Manche machen ja sogar irgendwas biochemisches oder so. Aber wenn du einfach nur den Dreck aus dem Vergaser haben willst, sollten die ausreichen.

Ob der Einhängekorb zwingend benutzt werden muss, weiß ich nicht. Vielleicht damit der Schmutz sich dann unter dem Korb sammelt und das teil nicht im "Dreck" liegt?

Ich hoffe, mein Wirrwarr ist einigermaßen hilfreich für dich. Mehr weiß ich leider auch nicht.
BlueOne
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Re: Ultraschall-Rienigungsgerät

Beitragvon bikerboy73 » 19.05.2012, 20:16

Hallo,
ein Bekanter (freie Motorradhändler)hat beide Geräte ein Dentalgerät und ein Profiegerät untere Preisklasse.
Er sagte das die anschafung von den Dentalgerät für Vergaserreinigungen raus geschmiesenes Geld war,
nicht genug Leistung zum reinigen für stark verschmutzeten sachen! Hatten uns lästes Jahr über die Geräte unterhalten.
Gruss Carsten
bikerboy73
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 20.05.2012, 11:01

Hallo,

erst einmal danke an euch beide. Inzwischen habe ich eine sehr gute Seite aus der Schweiz gefunden, die meine Fragen ziemlich detailliert beantwortet: http://www.ultraschallreinigen.ch/grund ... index.html

Es zeigt sich, dass ich an eine zu kleine Kategorie Gerät dachte, nämlich etwa 2,5 Liter, tatsächlich aber etwa 5-6 Liter gebraucht werden -zumindest bei Vergasergehäusen. Diese Größe benötigt wiederum eine Leistung (in Watt), die die Chinesengeräte bei eBay nicht im Entferntesten liefern (mindestens 200 Watt HF plus 200 Watt Heizung). Hm, ganz billig wird das nicht. Aber ich habe hier schon Düsen trotz Einsatz von Chemie und Kompressor mit 8 bar nicht freibekommen. Bei Hauptdüsen ist das noch mit einer Düsenreibahle behebbar, aber die feinen Seitendüsen von Düsenstock und Leerlaufdüsen bekommt man so natürlich nicht sauber und selbst die Mittelbohrung der Leerlaufdüse ist mit 0,38mm hauchfein.

Ich glaub', ich muss ein Sparschwein mehr töten als geplant...
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon krautteich » 20.05.2012, 12:52

Ich habe auch mal ein bisschen nachgeforscht und bin in der Bucht auf ein interessantes Angebot gestossen. Es ist ein Dailymag 5l-Ultraschallreiniger mit 120 W HF-Leistung und
150 W Heizleistung. Wannenmaße sind mit 240x140x150 mm angegeben.
Ich denke von der Leistung her müsste der ausreichend sein. Habe jetzt nicht die Abmessungen der CB- Vergaser im Kopf, man könnte doch, falls es etwas eng wird, zunächst den einen eintauchen und im zweiten Durchgang den anderen.
Der Startpreis ist mit 187 € angesetzt , die Auktion läuft allerdings noch geraume Zeit.
Vergleichbare Geräte sind unter 200 € sicher nicht zu bekommen.
Um dich nicht in den finanziellen Ruin zu stürzen, könntest du doch als Service-Leistung hier im Forum eine Vergaserreinigung anbieten, sagen wir für ca. 20 €, das halte ich für einen fairen Preis und bestimmt würde der ein oder andere da zuschlagen.
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 20.05.2012, 15:14

Da liegt der Hase im Pfeffer: das Dailymag-Gerät ist mit gerade einmal 120 Watt HF viel zu schwach für den großen Innenraum. Vergleichbare Markengeräte haben die dreifache Leistung:
http://www.ultraschallprofis.de/product ... f7971a13c2
...und kosten auch deswegen ein Mehrfaches des Dailymag, Triton und seiner zahllosen chinesischen Brüder.

Laut dem "Vergaserfuzzi" redb@ron aus dem 2-Ventiler-Forum und anderen, die sich dort äußern, wäre das rausgeworfenes Geld:
http://2-ventiler.de/vbboard/showthread ... aschallbad

Bedenken musst Du übrigens, dass die Vergaser zur Reinigung unter anderem völlig zerlegt und danach natürlich wieder zusammengebaut werden müssen. Dazu kommen die Reiniger und die Entsorgung der verschmutzten Lösung. Hier siehst Du, welchen Aufwand der Vergaserfuzzi (zu Recht) treibt:
http://2-ventiler.de/vbboard/showthread ... Cberholung

Abgesehen davon, dass mir Ufuk für diese Art der Refinanzierung wohl die Ohren abreißen würde...
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon buuhman » 20.05.2012, 15:17

Also ich wäre sogar bereit was mehr zu zahlen denn das Ultraschllreinigen kostet gut 100 euro

suche wir nutzen deinen service
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon krautteich » 20.05.2012, 18:54

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man für die Vergaser so enorme HF-Leistungen benötigen sollte. Hat denn nicht eine geringere Leistung bei entsprechend längerer Einwirkdauer den gleichen Effekt?
Bei meinem Discounter-Billiggerät ist das jedenfalls so, wird’s beim ersten Mal nicht sauber, kommt es ein zweites ggf. drittes Mal rein.
Als nicht zu unterschätzende Komponente würde ich das Reinigungsmedium ansehen.
In meinen früheren Firma in der Uhrenbranche war das Mittel der Wahl für die Uhrwerksreinigung Wugaform, das es auch heute noch gibt.
Könnte meiner Meinung nach ebenfalls gute Dienste bei den Vergasern leisten.
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 21.05.2012, 15:14

Eigene Erfahrungen beisteuern kann ich noch nicht, ich muss mich nach denen richten, die das schon einmal gemacht haben. Und die sagen, dass so ein Gerät 200-1200 Watt braucht, nicht 120.

Posting automatisch zusammengeführt: Mo 21.Mai, 2012

So, nach vielen Telefonaten ist es nun tatsächlich das besagte EMAG Emmi 60 HC geworden, wenn auch zum moderateren Preis. Kleiner darf es wegen der Teile nicht werden, schwächer wegen der angepeilten Reinigungswirkung. Dazu habe ich spezielle Reinigungsmittel gekauft, die für die Vergaserreinigung empfohlen werden. Wenn das Gerät hier ist, mache ich mal einen Testdurchlauf mit vorher-nachher-Bildern.

Krautteich, ich weiß nicht, ob eventuell weniger Leistung gereicht hätte. Aber die Leistung runterregeln ist einfacher als ein zu schlappes Gerät hier zu haben, das dann eben doch nur halbe Arbeit macht. Sooo gerne baue ich Vergaser ja auch wieder nicht auseinander...
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 27.05.2012, 09:58

Ich habe inzwischen die ersten Reinigungen hinter mir, leider noch nicht mit den optimalen Reinigern. Der von mir bestellte Spezialreiniger ist im Rückstand und wird nachgeliefert, das jetzt vorhandene Mittel besteht im Wesentlichen aus milden Tensiden und ist eher ein Brillenreinigungsmittel. Trotzdem waren die ersten Versuche sehr aufschlussreich.

Testkandidat eins: Vergaserbatterie CB500 nach sieben Jahren Stilllegung, äußerlich schmutzig, innen unmittelbar zuvor von einer Werkstatt "gereinigt". Will heißen: Rückstände in den Schwimmerkammern waren mechanisch herausgekratzt worden. Das Motorrad qualmte stark im Leerlauf. Warum, fand ich schnell heraus. Die Leerlaufdüsen waren offenbar verstopft und nur eine Düse hatte die Werkstatt (Meisterbetrieb!) offenbar reinigen können. Die andere Leerlaufdüse hatte man kurzerhand mit einem 1,5mm-Bohrer aufgebohrt! :shock:

Originalgröße der Düse war 0,38mm, nun hatte sie also den vierfachen Durchmesser! Die acht seitlichen, feinen Bohrungen waren dafür nach wie vor zu. Unfassbar, was manche Mechaniker abliefern. Der Besitzer (erste Hand) war definitiv nicht dabei, sondern hatte nie selbst Hand angelegt. Bei der zeitgleich stattfindenden Abgasuntersuchung hatte die CB stramme 3,2% CO, normalerweise wären es unter 1%.

Zur Reinigung habe ich die Vergaserbatterie komplett zerlegt. Lediglich die Teile, die beide Vergaser verbinden, blieben montiert, um ein Neuausrichten zu vermeiden. Die Drosselklappen blieben deswegen ebenfalls montiert. Damit trotzdem alles sauber wird, ersetzte ich die Leerlaufschraube (mit dem gelben Rändelrad) gegen eine einfache Schraube, die ich so weit wie möglich hineindrehte. Dadurch blieben die Klappen beim Schallen offen. Insgesamt habe ich 72 Teile demontiert!

Im ersten Durchgang habe ich die Vergaser selbst geschallt, im zweiten die Düsen und Anbauteile. Alle Kleinteile werden dabei in Glasbehälter gelegt. Die Düsen liegen dabei in einer stärker mit Reiniger versetzten Lösung als z.B. die Schwimmernadelventile. Die Schieber mit Membranen und Düsennadeln habe ich nicht geschallt, das Material ist empfindlich und die Verschutzung fast nicht vorhanden. Nur die Düsennadeln habe ich leicht mit NevrDull poliert.

Nach der Reinigung müssen die Teile gründlich unter Wasser abgespült werden, um Reinigerreste zu entfernen. Danach werden sie mit Druckluft ausgeblasen und sicherheitshalber über Nacht getrocknet. Am nächsten Tag werden die Vergasergehäuse mit Ballistol geflutet. Durch das Schallen sind sie völlig entfettet und würden sonst an der Umgebungsluft schnell oxydieren. Was äußerlich nur hässlich wäre, sorgt innen in den feinen Kanälen sonst für Totalschäden! Ballistol schützt dabei, versiegelt das Material und verbrennt später rückstandsfrei.

Die Leerlaufdüse wich natürlich einem Exemplar mit Standardmaßen ;)

Beim Zusammenbau erneuerte ich gleich die Schrauben, deren Köpfe durch abrutschende Schraubendreher verformt wurden. Die Dichtsätze für den Keihin VP sind bei Honda leider sauteuer, billigere Lieferanten suche ich gerade. Zum Schluss stelle ich die Leerlauf-Umluftschrauben auf 2 3/4 Umdrehungen und schraubte die Leerlaufschraube ein paar Umdrehungen ein.

Die Vergaser waren einwandfrei sauber, innen wie außen. Alle Oberflächen sahen fast neuwertig aus, Korrosionsspuren, so vorhanden, entfernt Ultraschall aber natürlich nicht. Unzufrieden war ich nur mit den Messingteilen wie dem Schwimmernadelsitz und den Düsen, die zwar freigängig, aber nach wie vor angelaufen waren. Hier wird mein Vergaserreiniger noch Verbesserungen bringen.

Nachdem die Vergaser wieder mit Sprit vollgelaufen waren, sprang die CB gut an, qualmte aber erneut. Diesmal lag es allerdings an den Ballistolresten, die nach kurzer Zeit verflogen waren. Danach lief die CB normal. Ich regelte den Leerlauf auf 1300 U/min ein. Synchronisieren war nicht nötig, wie sich zeigte.

Zweiter, ungeplanter Kandidat: die vordere Bremszange einer PC26. Nach 16 Jahren mit der selben Bremsflüssigkeit (auch hier danke an die Werkstatt, die in dieser Zeit immerhin drei Inspektionen durchführte!) war die Bremsflüssigkeit nicht nur schwarz wie Cola, es hatten sich auch Rückstände gebildet, die wie Karamellpudding aussahen und die Bremskolben blockierten. Während der Handbremszylinder einem Gebrauchtteil wich, weil ich keinen Überholsatz hatte, habe ich den Bremssattel zerlegt und gereinigt. Zunächst habe ich die Bremsklötze ausgebaut, den Halter samt Gummimanschetten entfernt und das Federblech abgenommen. Dann kam der Kompressor zum Einsatz, um die Bremskolben auszubauen. Zum Schluss entferne ich die Dichtungen und das Entlüftungsventil. Das Schallen der Teile erbrachte eine Zange im optischen Neuzustand, obwohl sie vorher stark verschmutzt war durch den Straßenschmutz und Bremsabrieb von Jahrzehnten. Wichtiger aber ist, dass alle Bohrungen nun wieder frei waren. Natürlich muss die Bremszange noch gründlicher getrocknet werden, Wasser in der Bremsanlage wäre tödlich. Für den Zusammenbau habe ich Bremszylinder-Montagepaste, einen neuen Dichtsatz und neue Bremsklötze benutzt und dann das System befüllt. Der Umbau auf Stahlflexleitung ist das I-Tüpfelchen, wenn man schon mal dabei ist.

Der Lohn ist eine Bremsanlage, die optisch wie technisch dem Neuzustand entspricht.

Beide Reinigungen erfolgten wie gesagt noch mit einem etwas zu milden Reiniger. Festzuhalten bleibt aber, dass man erstens unzugängliche Stellen (Kanäle, Bohrungen, Gewinden und dergleichen nur so reinigen kann. Zweitens, dass man insgesamt viel gründlicher und müheloser reinigt. Drittens werden Werkstück und Umwelt geschont, weil man viel weniger Chemie braucht (z.B. Unmengen von Bremsenreiniger) und auch nicht mechanisch herumschrubben muss. Deswegen hat sich die Anschaffung in jedem Fall gelohnt. Nicht unterschätzen darf man aber den De/Montageaufwand, der natürlich deutlich höher ist, als wenn man "nur mal zwei Düsen freimacht".
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 15.06.2012, 13:51

Hier noch ein paar, wie ich finde, eindrucksvolle Bilder:

vorher.JPG
Igitt...kein Wunder, wenn Motoren damit nichts anzufangen wissen!


bad.JPG
Ab in die Wanne...Badetag!


schwimmergehaeuse_nachher.JPG
Gehäuse nach dem Bad


schwimmerkammer_nachher.JPG
Schwimmerkammer nach dem Bad


llduese_nachher.JPG
Leerlaufdüse, 14 Jahre alt, nach dem Bad


schraube_nachher.JPG
Umluftschraube und Düsenstock nach dem Bad


vergaser-zerlegt.jpg
Puzzlespiel...mindestens 72 Teile werden aus- und eingebaut, bevor die Vergaser "in die Badewanne dürfen". Das erklärt vielleicht, warum die gesamte Aktion mehrere Stunden dauert -bei bereits ausgebauten Vergasern!
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 15.06.2012, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Biggi » 15.06.2012, 15:37

Schaut gut aus! Wie neu.
Wie lange dauert eigentlich so ein Bad?

Ich könnt wetten, du schaffst das Puzzlespiel schon (fast) blind. :mrgreen:
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 15.06.2012, 17:55

Das Bad ansich dauert je nach Verschmutzung nur 10-20 Minuten. Das Wasser wird vorher aber auf 60° erhitzt und "entgast". Das bedeutet vorherigen Leerlauf etwa in gleicher Dauer, um feinste Gasbläschen, die den Vorgang stören würden, aufsteigen zu lassen. Dazu kommt, dass aufgrund der Größe der Teile nicht alles auf einmal in das Bad passt, so dass drei Durchgänge gefahren werden: Vergasergehäuse, Schwimmerkammern, ein Glas mit den Düsen sowie bei Bedarf die Ansaugtrichter.

Bei der CB schaffe ich das tatsächlich inzwischen ohne irgendwelche Notizen und Handbücher. Außerdem habe ich auch Ersatzvergaser und -düsen. Schwierig wurde es vorgestern, als mein Reifenmann mir die Vergaserbank einer seit 1989 stillgelegten Bol d'Or anvertraute. Deren Aufbau kannte ich nicht und die bekomme ich auch nicht vollständig in das Ultraschallbad. Außerdem...

boldorvor.JPG


...sahen sie so aus.

Und das habe ich daraus gemacht:

boldornach.JPG
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon buuhman » 15.06.2012, 18:36

was soll es bei dir kosten ??

wenn du das für andere machst

bikergruss
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon krautteich » 15.06.2012, 19:28

Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. :up:
Allerdings habe ich den Aufwand doch etwas unterschätzt.
Aber habe ich das jetzt richtig verstanden: Du benutzt nur Wasser ohne jegliche Zusätze?
krautteich
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 15.06.2012, 19:41

Nein, Wasser allein genügt nicht. Als Reiniger verwende ich 5% Tickopur TR3 Vergaserreiniger oder alternativ normalen Ultraschallreiniger und ein wenig Citronensäure zur Entoxydation. Erst die Kombination aus Temperatur (Heizung), Mechanischer Reinigung (Ultraschall), Flüssigkeit (Wasser) und Reinigungsmittel (Tickopur) bringt den Erfolg -wie beim Händewaschen, wo Reiben allein auch nicht hilft.

Was nicht unerwähnt bleiben darf, ist auch der unterschiedliche Bedarf an Mitteln und Einstellungen je nach zu reinigendem Material. Da muss man schon genau nachlesen, was welche Materialien angreift. Nach dem Schallen kommt das Wasserbad, dann das Trocknen mit Wärme und Druckluft.

Und zum Schluss muss eben noch alles in Waffenöl gebadet werden, Die völlig fettfreie Oberfläche würde sonst sofort aufblühen.
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Biggi » 15.06.2012, 19:50

Das ist ja eine richtige Wissenschaft für sich. :blink2:
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 15.06.2012, 20:56

Stimmt, und eine, bei der ich viel lernen muss. Ich denke allerdings, dass der Aufwand, den ich treibe, höher ist als bei manchen Werkstätten. Deren Preise sind sonst auch kaum erklärbar, schon, weil z.B. allein das Waffenölbad über 80 Euro verschlingt (5 Liter Ballistol, flüssigkeitsdichte Wanne). Erst mal sehen auch unkonservierte Vergaser schön aus und funktionieren -was sich nach der ersten Regenfahrt schnell ändert...
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Flyingbrick » 09.07.2012, 13:19

Hier mal wieder ein Beispiel, nämlich der Bremssattel einer PC26. Ich glaube, Bilder sagen mehr als Worte...

sattelvorher.JPG
Vorher...


sattelzerlegt.JPG
...zwischendurch..


sattelnachher.JPG
...fertig!
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Re: Ultraschall-Reinigungsgerät

Beitragvon Lorenz » 09.07.2012, 21:14

Bild

da hast du aber ein schönes neues Hobby. Aber bei dem Ergebnis macht das sicher Spaß. Ich jedenfalls freue mich immer über ein ordentliches Ergebnis, - eagl was ich mache.

Lorenz
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