Zuppelnde Leistung - Maschine erstickt

[ShortyBro]

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, bitte verzeiht mir die Formatierung.

Ich habe 2021 eine wunderbare CB 500 S als Anfängerbike gekauft. Bj 1998, bei Kauf nur 24k Km gelaufen, quasi grad eingefahren. Beim Kauf mussten die Zündkerzen getauscht werden und bei der ersten kleinen Inspektion wurde der Gaswegbegrenzer für 35 kW eingebaut. Marke kann ich spontan nicht nennen.
Sie lief stets munter fröhlich und ich konnte nahezu alles mit ihr machen. Nahezu. Beim ersten Mal Höchstgeschwindigkeit hat sie bei 150 angefangen Leistung zu verlieren, zu zucken und langsamer zu werden. Wechsel auf Reserve brachte nichts, Tank war auch halbvoll. Nach mehrere Sekunden hat sie sich berappelt und ich konnte normal weiter fahren. Danach hab ich es vermieden sehr hohe Last zu fahren, jedoch immer wenn ich stark Leistung verlangt habe, kam es zum zuppeln. Auch beim beschleunigen im sechsten von 70 km/h aufwärts hat sie bei 120 schon angefangen und ich konnte nicht weiter beschleunigen, bis sie sich gefangen hat. In niedrigen Gängen waren hohe Drehzahlen kein Problem, also quasi wenn nicht so viel Leistung abgerufen wird.
Jetzt war sie Ende letzten Jahres in der Werkstatt für eine große Inspektion und zum Ausbau der Drossel, wegen dem Aufstieg auf Klasse A. Der Werkstattmeister war zufrieden mit dem Zustand und es wurde rein Routinewartungen durchgeführt (24k Inspektion, auch wenn sie da schon bei 26k war). Als ich ihm von dem Verhalten erzählte, meinte er, es läge wahrscheinlich an den Gasschiebern, die unter Volllast komplett aufstehen, aber da die Drosselklappe nicht voll öffnet (wegen dem Begrenzer), die Maschine zu viel Sprit bekäme. Bei der Inspektion kam auch so nichts mehr auf. Bei meiner ersten Testfahrt, wo ich eigentlich auch die Vmax testen wollte, trat das gleiche Problem auf. Auffahrt auf die Autobahn, beschleunigen von 70 aufwärts auf über 130 und das stocken fing wieder an. Also habe ich rechts wieder locker gelassen und immer wieder leicht geöffnet, um zu sehen, ob sie sich wieder fängt. Als keine Reaktion kam und ich auf die 80 unfreiwillig verlangsamte, zog ich die Kupplung um im Leerlauf die Drehzahl zu prüfen... woraufhin die Maschine ausging. Ich zog auf den Standstreifen und rollte vorsichtig weiter. Nach mehrmaligem Betätigen des Starters (sie brauchte mehrere Anläufe, an der Ampel startet sie in <2 Sekunden) sprang sie wieder an und ich fuhr vorsichtig bei 100 weiter. Es war zwar nicht so viel Sprit drin, aber auch in Reserve geriet sie ins stocken. Es liegt also nicht alleine am Füllstand. Ansonsten fährt sie absolut astrein und ich frage mich, wo oder wodurch sie bei hoher Last aber nicht zu hoher Drehzahl quasi erstickt.
Ich werde sie wahrscheinlich demnächst nochmal in die Werkstatt bringen aber erstmal von euch hier hören: Was hat meine Maschine? Kann es sein, das sie irgendwo nicht genug Sprit bekommt? Die Zündkerzen sind noch in Ordnung und da sie in niedrigen Gängen problemlos über 8000 rpm fährt, denke ich nicht, das der Funke ausgepustet wird. Ein Ventil im Vergaser verharzt? (Idee meines Vaters, die Maschine hatte teils lange Standzeiten)

Ich danke euch schon mal für jeglichen Input.

Beste Grüße

ShortyBro

[Wormser]

Lange Rede, kurzer Sinn,deshalb ist sie auch ausgegangen.Die bekommt kein Sprit,mit Sicherheit Rost im Tank und Vergaser.Der Rost verstopft die Düsen,dann gibts kein Futter.Google mal Tankentrostung , das kannst du selbst machen.Leuchte mit einer starken Taschenlampe in den Tank,da kannst du die Fischlein schwimmen sehen.Tank,Benzinhahn und Vergaser muss gereinigt werden.

[Free-sky]

Oder aber die Tankentlüftung ist nicht okay. Da gibt es einen Schlauch, der rechts hinten am Tank dran ist. Da sind 2, einn größerer für die Drainage vom Tankeinfüllloch und ein kleinerer. Das ist die Tankbelüftung. Wenn der irgendwo eingequetscht ist, entsteht im Tank ein Unterdruck und der Motor geht irgendwann aus.

Also : Rost checken (wie vom Wormser beschrieben), eventuell den Tank abbauen und mal den Benzinhahn rausschrauben (natürlich bei leerem Tank). Der Hahn hat innen einen Benzinfilter. Falls der sauber ist, dann den Schlauch checken und seinen Verlauf. Der geht vom Tank am Luftfilterkasten runter bis unterhalb der Schwinge.
Bei irgendwelchen Arbeiten am Tank oder einem anderen Bauteil (Vergaser?) kann der schonmal eingeklemmt werden.

Auf der Startseite findest du den Link zum CB-Wiki, reingucken lohnt sich.

[Chickenmarkus]

Oder es gibt einen Wackelkontakt zur Batterie. Das hatten wir auch schon, dass dadurch die Zündung in gewissen Lastbereichen aussetze. Bei mir war es einfach nur eine lockere Batterieklemme, bei anderen ein korrodierter Kabelstecker neben der Hauptsicherung. Aber auf dem Weg von der Batterie zur Zündkerze gibt es sicher noch weitere Kandidaten.

[ShortyBro]

Danke für die Antworten. Tank hab ich geprüft, der sieht rostfrei aus. Zum Glück, ich war mir nicht sicher in welchem Zustand der Tank ist. Die Entlüftung scheint an den leicht zugänglichen Stellen nicht geknickt. Also tippe ich auch auf eine Verunreinigung im Benzinhahn oder Vergaser. Da ich leider weder Zeit noch Platz für die Arbeiten zurzeit habe (Maschine steht über 500km von mir entfernt ) wird sie demnächst in die Werkstatt gebracht und geschaut. Batterie an sich isses nicht, die wurde zwischendrin getauscht und dabei auch die Klemmen getauscht. Die hatten mir wann anders mal Probleme gemacht...
Beste Grüße

[Fahrer]

Bei mir war mal der Schlauch der Tankbelüftung am unteren Ende so verdreckt, daß erst wenig und später keine Luft durchkam. Du kannst den Tank hinten anheben, die beiden Schläuche abziehen und hineinblasen. Du mußt sie mit Lungenkraft durchblasen können. Wenn das nicht geht, sind sie vielleicht am unteren Ende, in der Nähe des Auspuffs, verdreckt. Meist kann man sie von unten freimachen.