Staub im Verstärker

Computer, Internet, Elektronik, ...

Staub im Verstärker

Beitragvon chaosracer » 15.04.2017, 10:37

Ich besitze einen Harman Kardon Verstärker des Typs HK 6650R. Der klingt so gut, das ich gleich einen zweiten erwarb, den ich als Küchenradio nutze.
Nun übertragen diese Geräte aus den Neunzigern sehr hohe Frequenzen, dadurch sind sie wohl auch empfindlicher. Sammelt sich dort Staub an, beginnen die Kanäle zu krachen und zu stören. Dann muss ich die öffnen und absaugen und reinigen. Danach laufen sie wieder wie neu.
Könnte ich nicht ein feines Tuch auf die Entlüftungsschlitze legen, das den Staub fern hält und die Wärme entlässt? Ich befürchte, der Verstärker könnte überhitzen und die Sicherungen sich dann verabschieden.
Wer weiß, was man da verwenden kann?
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon ijontichy » 15.04.2017, 11:02

Du kannst eigentlich nur putzen. Mit ganz wenig Druck ausblasen.
Klar könnte man z.B einen Kfz Pollenfilter aufschneiden und reinlegen. Aber die Lüftungsöffnungen sind ja grundsätzlich für einen entsprechenden Luftdurchsatz ausgelegt. Und mit einem Filter begrenzt du diesen Durchsatz.
Man könnte einen stärkeren Lüfter einbauen und das damit kompensieren.
Das habe ich machen lassen, als unser Verstärker kaputt war. Ein Bekannter ist Elektroniker und hat ihn wieder gerichtet.
Aber wie viel Aufwand willst du betreiben? Ist es nicht einfacher, den an einem verregnetem Sonntag zu putzen?
Zuletzt geändert von ijontichy am 15.04.2017, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
ijontichy
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon Supertyp » 15.04.2017, 11:07

Die (passive) Kühlung von Verstärkern ist wie beim Ottomotor von Otto auf maximale Kühlleistung bei ungünstigen Bedingungen ausgelegt. Falls du deinen Küchen-Harman nur in Zimmerlautsärke betreibst sehe ich da kein Problem die Entlüftungen abzudecken.
Halbleiter (z.B. MOS-FET) vertragen Temperaturen bis 100...120°C. Jeder halbwegs moderne Verstärker regelt sich bei Übertemperatur selber runter.
Zuletzt geändert von Supertyp am 15.04.2017, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Supertyp
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon chaosracer » 16.04.2017, 09:44

Danke euch für die Antworten. Ich seh das eigentlich auch wie René. Lüfter hat der nicht, Pollenfilter klingt irgendwie auch interessant.
Zuletzt geändert von chaosracer am 16.04.2017, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon Supertyp » 16.04.2017, 10:58

Einen Haken hat die Sache: Die Elektrolytkondenatoren (die farbigen zylindrischen Teile unterschiedlicher Größe) können über die Jahrzehnte austrocknen und ausfallen. HoheTemperaturen fördern diesen Alterungsprozess. Das ist m.W. der Hauptgrund für den Ausfall elektronischer Geräte, wobei oft nur die Kondensatoren im internen Netzteil betroffen sind.
Hochpreisige Geräte haben stattdessen Folienkondensatoren, die dieses Problem nicht haben. Ich weiss nur nicht ob das auf deinen Harmann zutrifft.
Supertyp
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon Punani » 16.04.2017, 11:28

Wie wäre es, wenn die Entflüftungsschlitze mit einem sehr dünnen Stoff verdeckt werden? Denke da an das dünne Material einer Damenstrumpfhose.
Punani
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon axelw » 16.04.2017, 12:00

Nun ja, wer dem hören von Musik mittels edler Ausstattung bisher bisher noch keine erotische Komponente abgewinnen konnte ist nach einem solchen Eingriff sicherlich dazu in der Lage. Für diejenigen Hi Fidelity Enthusiasten ist dieser Eingriff auf jeden Fall empfehlenswert. Bei dem Genuss entsprechender Stücke beispielsweise "je taime" von Serge Gainsbourg und Jane Birkin in adequater Lautstärke ist das schwächste Glied in der Kette möglicherweise der überhitzende Zuhörer, es gilt Vorsorge zu treffen...
axelw
cb-500.de User
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon chaosracer » 16.04.2017, 14:29

Supertyp » 16.04.2017, 10:58 hat geschrieben:Einen Haken hat die Sache: Die Elektrolytkondenatoren (die farbigen zylindrischen Teile unterschiedlicher Größe) können über die Jahrzehnte austrocknen und ausfallen. HoheTemperaturen fördern diesen Alterungsprozess. Das ist m.W. der Hauptgrund für den Ausfall elektronischer Geräte, wobei oft nur die Kondensatoren im internen Netzteil betroffen sind.
Hochpreisige Geräte haben stattdessen Folienkondensatoren, die dieses Problem nicht haben. Ich weiss nur nicht ob das auf deinen Harmann zutrifft.


Hier steht wohl die Antwort, auch, wenn die nicht jeder lesen kann :oops:

Mist, geht nicht - kann das nicht hochladen. Wenn Du mir per PN deine Email schreibst, René, kann ich dir die Anleitung schicken. Der Verstärker kostete damals 2000 DM, etwa Ende der Neunziger.

Ich habe versucht, in den Schaltplänen etwas zu lesen - jetzt ist mir schwindlig obwohl ich gestern nur drei Bierchen trank. :roll:

Posting automatisch zusammengeführt: 16.04.2017, 14:29

Punani » 16.04.2017, 11:28 hat geschrieben:Wie wäre es, wenn die Entflüftungsschlitze mit einem sehr dünnen Stoff verdeckt werden? Denke da an das dünne Material einer Damenstrumpfhose.


Den Ansatz finde ich interessant. Frau sucht schon nach Stoffen.
Zuletzt geändert von chaosracer am 16.04.2017, 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon Supertyp » 16.04.2017, 16:15

Falls du einen Schaltplan hast, ist das sogar relativ einfach selber herauszufinden. Das Kondensatorsymbol kennst du sicher, wenn nicht bitte googeln.

Hat das Kondensatorschaltbild (bei C > 1µF) ein Plus (und manschmal auch ein Minus) oder ist eine Kondensatorplatte bogenförmig dargestellt, dann ist das ein gepolter Kondensator d.h. in >90% der Fälle ein Elektrolytkondensator.
Falls dein Harmann mal den Geist aufgibt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass an den Kondensatoren liegt. Meistens sieht man direkt eine auffällige Verfärbung um den Kondesator herum, oder er ist sogar geplatzt. Dann hats aber auch geknallt und gestunken. :)
Supertyp
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon chaosracer » 19.04.2017, 15:11

Danke, René! Ich befürchte, 2000 DM war damals nicht hochpreisig...also putzen.

Posting automatisch zusammengeführt: 19.04.2017, 15:11

Ich habe den Wohnzimmerverstärker gereinigt, da lief er zwei Tage makellos. Am dritten Tag knackte schon wieder etwas. Ich zögerte nicht und öffnete das teure Ding sofort wieder. Diesmal habe ich die Reinigung gründlicher durchgeführt. Momentan ist alles i.O.
Was ich nicht ganz verstehen kann ist mein Küchenverstärker. Gleicher Typ, bekommt Wasserdampf vom Kochen ab, Rauch von mir, alles, was sich in der Küche abspielt eben. Der macht nie Mucken. Bestimmt ´n Pole drin versteckt... :roll:
Zuletzt geändert von chaosracer am 19.04.2017, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon MrFlatout » 20.04.2017, 01:34

chaosracer » 19.04.2017, 15:11 hat geschrieben:Bestimmt ´n Pole drin versteckt... :roll:

Wieso? Sind die putzwütig?
MrFlatout
cb-500.de User
 
Benutzeravatar
 

Re: Staub im Verstärker

Beitragvon chaosracer » 22.04.2017, 00:28

Nöh, das nicht unbedingt. Aber die reparieren immer alles einfach.
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 


Zurück zu Computer & Technik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast