Stjopa » 13.03.2020, 15:28 hat geschrieben:Unser Junior kam auch jubelnd nach Hause. "Sieben Wochen Osterferien!"
Ich hab ihm dann gesagt, dass. wenn es nicht gelingt, Online-Unterricht zu machen, entweder wohl die Sommerferien ausfallen müssten oder dass, wenn der Spuk noch Monate dauert - was ich für sehr wahrscheinlich halte ...
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass es schnell eine Änderung gibt, ich sehe das auch so.
Die Tochter meiner Kollegin im Büro kam ja bereits um den 20.02. bereits aus Venezien (Padua) mit Halsschmerzen und Husten zurück - sie ist eine junge Studentin mit italienischem Freund - und weder Gesundheitsamt noch Hausarzt wollten sie sehen, ein Test koste 300Euro, wurde gesagt. Dies war vor dem ersten bekannten Fall in Berlin, die Tochter lief weiter rum.
Später wurde dann meine Kollegin krank und dann der andere Kollege im Büro. Vermutlich irgendein Infekt, irgendein Virus, vielleicht ja Covid-19, vielleicht nein.
Seit gestern habe auch ich etwas Halsweh, seit heute sehr hohen Sekretausfluss im Hals (so noch nicht erlebt), aber nur geringe Halsschmerzen, kaum Hustenreiz, bisher kein Fieber.
Will sagen: Vielleicht ist die Krankheit verbreiteter als angenommen. Dazu müsste man aber eine signifikante Auswahl und Anzahl an Menschen systematisch testen auf Covid-19 oder Antikörper gegen Sars-CoV-2.
Immerhin: Anhand von bei Erkrankungen nahezu vollständig getesteter Gruppen wir Fußballprofis, Politiker o.ä. könnte man wohl sehr bald feststellen, dass wohl bereits heute weit mehr als jeder 30.000ste betroffen ist.
Evtl. verläuft diese Krankheit noch seltener ernst als es den Anschein hat, so ist meine Hoffnung - und evtl. kommen wir so relativ schnell und dennoch ohne Überlastung des Gesundheitssystems zu einer Resistenz von 2/3 der Bevölkerung, die es braucht, um eine weitere Ausbreitung bei der bekannten Reproduktionsrate von 3 langsam zu stoppen.
Wollen wir es hoffen. Die jetzt und künftig getroffenen Maßnahmen müssen sich an diesen Parametern wie Resistenzen in der Bevölkerung, Ausbreitungsgeschwindigkeit und Kapazitäten im Gesundheitssystem messen.
Infizieren damit werden sich die meisten von uns. Innerhalb von zwei Jahren wäre das gar kein Problem. Und damit es so langsam geschieht, muss besonders am Anfang eben die Ausbreitung eingeschränkt werden.
Neuer Beitrag; diesen automatisch zusammengeführt: 14.03.2020, 12:48Presi hat geschrieben:Vielleicht ist die Krankheit verbreiteter als angenommen. Dazu müsste man aber eine signifikante Auswahl und Anzahl an Menschen systematisch testen auf Covid-19 oder Antikörper gegen Sars-CoV-2.
Immerhin: Anhand von bei Erkrankungen nahezu vollständig getesteter Gruppen wir Fußballprofis, Politiker o.ä. könnte man wohl sehr bald feststellen, dass wohl bereits heute weit mehr als jeder 30.000ste betroffen ist.
Evtl. verläuft diese Krankheit noch seltener ernst als es den Anschein hat, so ist meine Hoffnung
Ich präzisiere mal: Aktuell sind es in Deutschland laut John-Hopkins-Corona-Map 3.675 Fälle:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6Macht bei den 82,79 Millionen Einwohnern ne Quote von etwa 1 bekannten Fall je 22.500 Einwohner.
In Berlin aktuell 216 Fälle auf 3,748 Millionen Einwohner, also jeder 17.250ste.
Sagen wir, auf 20.000 Einwohner kommt einer.
Bei den nach Symptomen eher getesten Gruppen im Bundestag, die natürlich auch eine größere Risikogruppe ist als der Schnitt (trotz weniger Öffinutzung), sind es bereits zwei auf 709. Also jeder 350.
In den Bundesligen nehme ich mal 30Profis je Verein an. Dort gibt es in Liga 1 einen Fall auf 540. Nur entdeckt, weil der Trainer Symptome zeigte (btw negativ) und noch vor dem Testergebnis die ganze Mannschaft getestet wurde. Sowas würde bei Otto Normalbürger wohl niemand machen.
In Liga zwei sind es drei Fälle auf 540.
Wir haben auch da - im Bundestag wie in den Bundesligen - keine flächendeckenden Tests und diese Werte sind nicht valide.
Aber sie können ein Gefühl dafür geben, dass wir möglicherweise schon ganz andere Infiziertenraten haben. Zehnmal, fünfzigmal, hundertmal höher vielleicht.
Was eine gute Nachricht wäre, denn dann wären die schweren Fälle wirklich selten.
Um diese These zu verifizieren, müsste man aber eine für die Gesamtbevölkerung repräsentative Gruppe regelmäßig testen.