Ach Steffen, da bin ich noch kein Experte. Im mündlichen nutzen Polen allerdings gerne Höflichkeitsformen, polnisch ist auch eine blumigere Sprache als die Unsere. Also nutze ich die auch in Briefen. Sprechen und schreiben habe ich mir ja immer selbst angeeignet. Die polnische Autorin Olga Tokarczuk hat dieses Jahr den Literaturnobelpreis bekommen, zusammen mit Peter Handke aus Ö.
https://www.swr.de/swr2/literatur/2019- ... ab691.htmlDies war für mich einer DER Gründe unverzüglich nach Polen zu reisen, der andere war die Wahl, die ich misstrauisch beobachtete und bei der PIS gewann.
Bald nach meiner Ankunft in Zielona Góra suchte ich nach Büchern der Autorin in mehreren Buchhandlungen. Ausverkauft! Zwanzig Minuten nach der Veröffentlichung der berühmenten und berühmten Auszeichnung waren sämtliche Bücher vergriffen.
Dann, die Wahl hatte am Sonntag zuvor statt gefunden, interessierte ich mich, wer denn dort deren
AFD wählte, rund 50%. Offenbar wählten die Rentner und Älteren sowie die vielen sozial Benachteiligten diese Bande; alle Jüngeren oder Klügeren die ich traf, schimpften und fluchten über das Ergebnis.
Ein jüngerer Herr hat in meinem Beisein sogar einen Älteren zur Rede gestellt - nicht ohne, was dort passiert. Aber ich kenne meine Polen - alles wird sich fügen!
Bücher habe ich allerdings von einem anderen Autoren bekommen: Szczepan Twardoch heißt der Mann - sein Stil sei ähnlich wie die der nun Berühmten. Aufgeschlagen und sofort gefesselt habe ich mich in einem Café in das Buch vertief. Der polnische Titel: Król, polnisch für König.
Auf Deutsch ist der Titel "der Boxer", wie ich eben herausfand.
P.S: im Original kostet das Buch aber nur die Hälfte.
Wenn ich in dem Tempo weiterschribbsle, überhole ich bald Micha - nicht nur mit meinem Otto...
Ach, übrigens: wie bereits berichtet war meine Reise nach PL sehr aufschlussreich. Beispielsweise traf ich in einer Kneipe auf zwei, die gerade Schach spielten (trifft man in Brandenburg leider selten so), und einer der Beiden fragte mich um Hilfe, was dem Zweiten sichtlich missfiel. Die Situation brachte uns aber näher, in dieser Stadt habe ich wieder sehr intelligente Menschen getroffen. Bei meiner Reise nach Spanien war das sehr ähnlich. Die Menschen, die uns umgeben sind also klug und gebildet. Gleichzeitig finden wir in der Politik heutzutage regelrechte Monster, deren intellektuelles Niveau knapp an dem einer Ameise vorbei schrammt (Entschuldigung, liebe Ameise), die aber gleichzeitig Länder regieren, wobei sie ihre gleichsam dummen mafiaähnlichen Seilschaften nutzen. Ich fühle, das geht nicht mehr lange. Der Dumme, gleich welches Geld er hat, kann nicht den Klugen regieren; das geht nur umgekehrt. Revolution?