Hallo, wie spüle ich richtig, wenn ich destilliertes Wasser einfülle, reicht das es einfach durch laufen zu lassen oder muss der Motor laufen bis Thermostat den großen Kühlkreislauf öffnet?
Gruß
Heinz
Kühlsystem spülen
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Re: Kühlsystem spülen
Beim mehrmaligen Spülen mit Leitungswasser den Motor nicht laufen lassen.
Nachdem sauber gespült und ausreichendes Kühlmittel 50:50 eingefüllt ist, das Kühlsystem schließen, Motor laufen lassen und warten bis der Kühlerlüfter anläuft. Dann sollte sich der große Kühlkreislauf öffnen und entsprechend fehlendes Kühlmittel am Kühlerdeckel und Ausgleichsbehälter auffüllen.
Vorsicht beim Öffnen des Kühlerdeckels, Überdruck und kochendes Kühlmittel.
Mit Frostschutzprüfer im abgekühlten Zustand auf -27 Grad testen, (am Ausgleichsbehälter).
Nachdem sauber gespült und ausreichendes Kühlmittel 50:50 eingefüllt ist, das Kühlsystem schließen, Motor laufen lassen und warten bis der Kühlerlüfter anläuft. Dann sollte sich der große Kühlkreislauf öffnen und entsprechend fehlendes Kühlmittel am Kühlerdeckel und Ausgleichsbehälter auffüllen.
Vorsicht beim Öffnen des Kühlerdeckels, Überdruck und kochendes Kühlmittel.
Mit Frostschutzprüfer im abgekühlten Zustand auf -27 Grad testen, (am Ausgleichsbehälter).
Zuletzt geändert von gumic am 05.09.2023, 11:11, insgesamt 2-mal geändert.
- gumic
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Re: Kühlsystem spülen
Danke, für die Antwort. Warum den Motor nicht laufen lassen, bringt das nichts bezüglich großem Kühlkreislauf?
Gruß
Heinz
Gruß
Heinz
- Heinz
- Stellt sich noch vor ;) (mit 25 Beiträgen)
Re: Kühlsystem spülen
Heinz » 05.09.2023, 12:57 hat geschrieben:Danke, für die Antwort. Warum den Motor nicht laufen lassen, bringt das nichts bezüglich großem Kühlkreislauf?
Gruß
Heinz
Du spülst doch mit einem Gartenschlauch und dessen Druck das Kühlsystem durch.
Dabei lässt man doch keinen Motor bei laufen.
Erst danach:
Nachdem sauber gespült und ausreichendes Kühlmittel 50:50 eingefüllt ist, das Kühlsystem schließen, Motor laufen lassen und warten bis der Kühlerlüfter anläuft. Dann sollte sich der große Kühlkreislauf öffnen und entsprechend fehlendes Kühlmittel am Kühlerdeckel und Ausgleichsbehälter auffüllen.
- gumic
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Re: Kühlsystem spülen
Das ist klar , aber wenn ich mit destilliertem Wasser spüle meine ich ja.
- Heinz
- Stellt sich noch vor ;) (mit 25 Beiträgen)
Re: Kühlsystem spülen
Wie pumpst du mit Druck das destillierte Wasser durch den Kühlkreislauf?
Zuletzt geändert von gumic am 05.09.2023, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
- gumic
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Re: Kühlsystem spülen
Ähem, mal ne blöde Frage :
Wieso muss man überhaupt das Kühlsystem spülen?
Nach einer Reparatur vor Neu-Befüllung? Oder wann?
Wieso muss man überhaupt das Kühlsystem spülen?
Nach einer Reparatur vor Neu-Befüllung? Oder wann?
- Free-sky
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Re: Kühlsystem spülen
Wenn das Kühlmittel verschmutzt, überaltert und die Kühlfunktion nachlässt.
Kühlmittel altert wie Motoröl und verliert mit der Zeit die kühlende und schützende Funktion im Kühlkreislauf.
Interessant die Betrachtungsweise von Jo aus dem Motor Talk Forum:
"Sicherlich kann der auch schaden. (Ich spreche jetzt nicht vom Getriebölwechsel, sondern vom Kühlwasserflüssigkeitswechsel)
Um das zu verstehen, muss ich etwas ausholen. Ich versuche es aber trotzdem möglichst knapp zu machen, obwohl selbst die Wissenschaft auf diesem Gebiet mittlerweile nicht mehr trivial ist.
Glysantine ist immer auch ein „Kompromiss-Gemisch“. Es besteht größtenteils (>90%) aus Ethylenglycol (oder „Ethandiol“), also Alkohol, und dessen Zumischung zum Wasser hat einzig und allein die Aufgabe, den Gefrierpunkt herabzusetzen (Frostschutz). Ethylenglycol schützt keinesfalls vor Korrosion. Um der korrosiven Wirkung entgegenzusetzen werden sog. Inhibitoren beigemischt, die sich wie ein Film auf die zu schützenden Oberflächen absetzen (sollen). Dabei handelt es sich um einen ganzen Mix aus organischen und anorganischen Substanzen wie z. B. Benzotriazol, Natriumnitrit, Natriumnitrat, Silikaten etc. deren Mischungsverhältnis Firmengeheimnis ist. Denn genau hier liegt die Crux.
Diese Inhibitoren haben zahlreiche antagonistische Wirkungen. Beispiel: Natriumnitrit schützt gegen Korrosion von Eisen und Stahl, greift aber Aluminium an. Natriumnitrat schützt Aluminium, greift aber Eisen an.
Da das Innere eines Motorkühlkreislaufes aus verschiedenen Materialien (auch andere Metalle und Kunststoffen) besteht, liegt hier die große technische Herausforderung, das richtige Mischungsverhältnis zu finden. Glysantine hat also nicht allein schützende, sondern auch aggressive/korrosive Inhaltsstoffe.
Viele Hersteller haben für jeden Motortyp unterschiedliche Produkte im Programm, je nachdem, welche Materialien überwiegend in diesem Motortyp verbaut sind. Wer durch Zugabe von Glysantine seine Motor schützen will, sollte sich also zunächst im Klaren sein, ob es sich um einen Grauguss- oder Aluminiumblock handelt, ob viel Kupfer verbaut ist oder mehr Messing oder Weichlot, und dann den passenden Frostschutz suchen (sofern vorhanden).
Übrigens: Glysantine und deren Inhaltsstoffen sind farblos. Warum Glysantine trotzdem bunt ist, liegt an künstlich zugesetztem Farbstoff (wie bei Kraftstoffen).
Was bewirkt denn außer den Inhibitoren, dass Kühlwasser korrosiv ist? Es ist nicht das Wasser selbst, sondern der im Wasser gelöste Sauerstoff (und nicht der in der Molekülstruktur gebundene Sauerstoff). In frischem Wasser ist der im Wasser gelöste Sauerstoffanteil hoch, in altem abgestandenem Wasser gering, weil dieser chemisch bereits reagiert (oxidiert) hat. Wenn der Kreislauf geschlossen ist, kommt auch kein neuer Sauerstoff hinzu.
Kurzzeitiges Öffnen des Kühlwasserausgleichbehälters hat keinen nennenswerten Einfluss auf im Kühlwasser gelösten Sauerstoffanteil. Wer Anlagen zur Anreicherung von Sauerstoff kennt, weiß, dass hier ständige Umwälzung und Oberflächenvergrößerung (Aufschäumung) notwendig ist, damit Wasser überhaupt Sauerstoff aufnimmt.
Die korrosive Wirkung des Wassers lässt also mit der Zeit immer mehr nach.
Für den Kühlwasserkreislauf kann es also vorteilig sein, in diesem das alte, abgestandene und sauerstoffarmes Wasser zu belassen, weil dieses nur noch eine geringe bis keine korrosive Wirkung hat. Wer regelmäßig sein Kühlwasser wechselt, bringt regelmäßig neuen Sauerstoff und somit korrosiveres Wasser in den Kreislauf, als vorher abgelassen wurde.
Warum wird nun überall trotzdem dazu geraten, Kühlwasser regelmäßig zu wechseln? Meine Meinung: Die Hersteller haben, wie die Hersteller von Schmieröl, ein rein wirtschaftliches Interesse daran und sind nun auf den selben Zug aufgesprungen, auf dem die Ölwechsel-Fetischisten schon seit Jahren fahren. (Wobei regelmäßige Ölwechsel einen anderen Sinn haben). Man muss den Leuten nur immer wieder und überall eintrichtern, dass man seinem Motor etwas gutes tut, bis man es glaubt.
Merke: Regelmäßige Kühlwasserwechsel können auch schaden. Es kommt immer darauf an. Pauschalaussagen kann es nicht geben. Man muss stets den Einzelfall betrachten.
Gruß
Jo.
Kühlmittel altert wie Motoröl und verliert mit der Zeit die kühlende und schützende Funktion im Kühlkreislauf.
Interessant die Betrachtungsweise von Jo aus dem Motor Talk Forum:
"Sicherlich kann der auch schaden. (Ich spreche jetzt nicht vom Getriebölwechsel, sondern vom Kühlwasserflüssigkeitswechsel)
Um das zu verstehen, muss ich etwas ausholen. Ich versuche es aber trotzdem möglichst knapp zu machen, obwohl selbst die Wissenschaft auf diesem Gebiet mittlerweile nicht mehr trivial ist.
Glysantine ist immer auch ein „Kompromiss-Gemisch“. Es besteht größtenteils (>90%) aus Ethylenglycol (oder „Ethandiol“), also Alkohol, und dessen Zumischung zum Wasser hat einzig und allein die Aufgabe, den Gefrierpunkt herabzusetzen (Frostschutz). Ethylenglycol schützt keinesfalls vor Korrosion. Um der korrosiven Wirkung entgegenzusetzen werden sog. Inhibitoren beigemischt, die sich wie ein Film auf die zu schützenden Oberflächen absetzen (sollen). Dabei handelt es sich um einen ganzen Mix aus organischen und anorganischen Substanzen wie z. B. Benzotriazol, Natriumnitrit, Natriumnitrat, Silikaten etc. deren Mischungsverhältnis Firmengeheimnis ist. Denn genau hier liegt die Crux.
Diese Inhibitoren haben zahlreiche antagonistische Wirkungen. Beispiel: Natriumnitrit schützt gegen Korrosion von Eisen und Stahl, greift aber Aluminium an. Natriumnitrat schützt Aluminium, greift aber Eisen an.
Da das Innere eines Motorkühlkreislaufes aus verschiedenen Materialien (auch andere Metalle und Kunststoffen) besteht, liegt hier die große technische Herausforderung, das richtige Mischungsverhältnis zu finden. Glysantine hat also nicht allein schützende, sondern auch aggressive/korrosive Inhaltsstoffe.
Viele Hersteller haben für jeden Motortyp unterschiedliche Produkte im Programm, je nachdem, welche Materialien überwiegend in diesem Motortyp verbaut sind. Wer durch Zugabe von Glysantine seine Motor schützen will, sollte sich also zunächst im Klaren sein, ob es sich um einen Grauguss- oder Aluminiumblock handelt, ob viel Kupfer verbaut ist oder mehr Messing oder Weichlot, und dann den passenden Frostschutz suchen (sofern vorhanden).
Übrigens: Glysantine und deren Inhaltsstoffen sind farblos. Warum Glysantine trotzdem bunt ist, liegt an künstlich zugesetztem Farbstoff (wie bei Kraftstoffen).
Was bewirkt denn außer den Inhibitoren, dass Kühlwasser korrosiv ist? Es ist nicht das Wasser selbst, sondern der im Wasser gelöste Sauerstoff (und nicht der in der Molekülstruktur gebundene Sauerstoff). In frischem Wasser ist der im Wasser gelöste Sauerstoffanteil hoch, in altem abgestandenem Wasser gering, weil dieser chemisch bereits reagiert (oxidiert) hat. Wenn der Kreislauf geschlossen ist, kommt auch kein neuer Sauerstoff hinzu.
Kurzzeitiges Öffnen des Kühlwasserausgleichbehälters hat keinen nennenswerten Einfluss auf im Kühlwasser gelösten Sauerstoffanteil. Wer Anlagen zur Anreicherung von Sauerstoff kennt, weiß, dass hier ständige Umwälzung und Oberflächenvergrößerung (Aufschäumung) notwendig ist, damit Wasser überhaupt Sauerstoff aufnimmt.
Die korrosive Wirkung des Wassers lässt also mit der Zeit immer mehr nach.
Für den Kühlwasserkreislauf kann es also vorteilig sein, in diesem das alte, abgestandene und sauerstoffarmes Wasser zu belassen, weil dieses nur noch eine geringe bis keine korrosive Wirkung hat. Wer regelmäßig sein Kühlwasser wechselt, bringt regelmäßig neuen Sauerstoff und somit korrosiveres Wasser in den Kreislauf, als vorher abgelassen wurde.
Warum wird nun überall trotzdem dazu geraten, Kühlwasser regelmäßig zu wechseln? Meine Meinung: Die Hersteller haben, wie die Hersteller von Schmieröl, ein rein wirtschaftliches Interesse daran und sind nun auf den selben Zug aufgesprungen, auf dem die Ölwechsel-Fetischisten schon seit Jahren fahren. (Wobei regelmäßige Ölwechsel einen anderen Sinn haben). Man muss den Leuten nur immer wieder und überall eintrichtern, dass man seinem Motor etwas gutes tut, bis man es glaubt.
Merke: Regelmäßige Kühlwasserwechsel können auch schaden. Es kommt immer darauf an. Pauschalaussagen kann es nicht geben. Man muss stets den Einzelfall betrachten.
Gruß
Jo.
Zuletzt geändert von gumic am 05.09.2023, 22:09, insgesamt 3-mal geändert.
- gumic
- Stammuser
Re: Kühlsystem spülen
Glysantine setzt nicht einzig und allein den Gefrierpunkt der Kuhlflüssigkeit herab, sondern es erhöht auch etwas deren Siedepunkt!
- Stjopa
- Stammuser

Re: Kühlsystem spülen
Stjopa » 05.09.2023, 23:55 hat geschrieben:Glysantine setzt nicht einzig und allein den Gefrierpunkt der Kuhlflüssigkeit herab, sondern es erhöht auch etwas deren Siedepunkt!
Das ist unstrittig.
- gumic
- Stammuser
Re: Kühlsystem spülen
Interessant. Danke für die Erklärung.
Und in welchem Intervall sollte man die Kühlflüssigkeit wechseln?
Kilometer- oder Alters-abhängig?
Und in welchem Intervall sollte man die Kühlflüssigkeit wechseln?
Kilometer- oder Alters-abhängig?
- Free-sky
- Stammuser

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