Bericht von vor 25 Jahren

Benzingespräche rund um das Motorrad und das Motorradfahren. Bitte keine technischen Probleme hier posten.

Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Wormser » 16.09.2018, 14:44

Bericht im MOTORRAD NEWS von Norbert Kappes über unsere 500er.Kappes arbeitete früher bei MOTORRAD und die machten vor 25 Jahren einen 50.000km Langstreckentest.Danach schraubte einer von den Redakteuren den Motor mit dem Reparaturhandbuch wieder zusammen und kloppte nochmal 200.000km drauf.Dann erzählt er noch von einem cb500-Fahrer der gigantische 500.000km auf die Kleine draufspulte ohne Probleme-nur Verschleiss.
Wormser
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Re: Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Presi » 16.09.2018, 17:01

Danke, hatte ich bisher übersehen.

Wobei Probleme mit und ohne Verschleiß auch eine Definitionsfrage sind.
Wenn ein originales Lenkkopflager oft nur 30 oder 40 tausend km hält, ist das Verschleiß, aber es ist dann auch nicht für die Lebensdauer eines Motorrads ausgelegt, was ja kein Hexenwerk wäre.

Wobei die Lager wie manch anderes wirklich gut konstruiert waren, bedenkt man auch immer das Preisniveau der kleinen CB.

Aktuelle Motorräder dürften in 25 Jahren, wir sprechen vom Jahr 2043, deutlich schwieriger lösbare Probleme haben als unsere CB heute hat. Denke ich nur mal an die Elektronik.

Bei der CB muss man wirklich teure Probleme geradezu suchen, es sind ja fast nur Alters- und Standschäden, Pflege- und Bastelschäden oder eben Schäden durch Ganzjahresbetrieb (Salz) und Defekte sind bisher preisgünstig behebbar, man kann auch noch sehr gut selbst schrauben.

Das wird sich aber ändern mit der weiteren Alterung der CBs, mit immer weniger (guten) Ersatzteilen auf dem Gebrauchtmarkt, da die Teile neu meist noch erwerbbar, aber teuer sind, der Wert der CB niedrig und schnell wirtschaftliche Totalschäden drohen.

Es gibt auch immer weniger sehr gut erhaltene Exemplare. Selbst unser Schrauberpapst und einen der größten CB-Freunde mit dem Hang zu neuwertigen Exemplaren oder welche in privater Eigenleistung in neuwertigen Zustand zu versetzen, wendet sich nach und nach neueren Modellen zu wie Hornet und nun der CRF 250L - bei der CB wird das schätzungsweise zunehmend schwieriger.
Das Überangebot an günstigen Gebrauchtteilen aus einer Hand, früher auch durch Andy hier angeboten, findet wohl ein Ende und macht das Fahren mit der CB etwas weniger billig - was diese leidenschaftlichen Schrauber hier jahrelang geleistet haben, uns das Reparieren möglich und billig gemacht haben, ist eine riesige Anerkennung wert, allen voran Flyingbrick.

Für einen Fahranfänger ohne Schrauberkenntnis ist eine CB500 imho nicht mehr ohne weiteres zu empfehlen - sie ist nunmal sehr alt und Probleme häufen sich. Und wenn ich sehe, was manche für Probleme mit dem Modell haben, ist sogar davon abzuraten.

Leider fehlt heute solch ein Motorrad neu. Die heutigen CB 500er (F) haben einfach etwas weniger Power, auch fehlt den meisten Motorrädern heute ein guter Spritzschutz, Soziusplatz oder Verzurrmöglichkeiten, leichte günstige Moppeds wie Z650 oder MT-07 wirken wie reine Single-Schönwettermoppeds, noch mehr klassisch gehaltene "Scrambler". Wenn die Anforderungen einigermaßen stimmen, sind die Fahrzeuge hingegen immer recht groß und/oder teuer. Dazu kommt modisches, aber vergängliches Design.

Eine optisch klassische CB500 wie vor 25 Jahren (Jubiläum, Leute!) mit praktischen Eigenschaften, langlebig, aber auch einem motorseitig sehr sportlichen Charakter zu einem günstigen Preis wäre wohl heute auch ein Renner.
Leider gab es die nie und denjenigen, die wie ich immer zufrieden waren, wurde nie Gleichwertiges neu angeboten.

Nach 25 Jahren hätte ich mich über sowas mehr gefreut als über noch einen Neo Café Racer ohne Heck, da fehlt es mir bei Honda - wobei ja nach Africa Twin auch Dominator und Transalp kommen sollen, aber eine CB hat wohl nie diese leidenschaftlichen Fans gehabt, sondern mehr die zurückhaltenden, die einfach zufrieden waren.
Presi
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Re: Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Hondareiter » 16.09.2018, 18:58

Es gibt immer noch günstige Ersatzteile genug für die CB auch Tanks innen im guten Zustand die aber
neu lackiert werden müssen,weil die falsche Farbe darauf ist für Eure Maschine oder eine Beule und
ein paar Kratzer vorhanden sind.Und für mich muss eine CB 500 nicht im perfekten Zustand sein bis auf
das letzte I Tüpfelschen.Es gibt einzelne Teile die im Preis gestiegen sind,wie rechte Fussrastenplatte,
Tacho,1a Tank in originaler Farbe,Benzinhahn,alles andere ist immer noch günstig.Für 250€ kann man einen komplett
neuen Keihin Vergaser kaufen.
Zuletzt geändert von Hondareiter am 16.09.2018, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Elbflorentiner » 16.09.2018, 21:58

Hallo zusammen und Dank an Tobias für dieses Statement an unsere kleine, tolle CB.
Und obwohl ich erst seid kurzer Zeit Besitzer und Lenker dieser Maschinen bin und nun auch meine Lebensgefährtin davon begeistern konnte, werden die Tage, in denen noch recht zahlreiche gute CB500 zu erwerben waren in absehbarer Zeit gezählt sein.
Wohl zu den hier aufgeführten Gründen. Realistisch betrachtet, wird es wohl so sein.
Sicher, noch gibt es ausreichend Ersatzteile, aber bald werden die Preise für bezahlbare Teile steigen. Sowohl neu als auch gebraucht.
Und wer von den heutigen jungen Fahranfängern hat noch den Willen und die Geduld, sich an etwas zu versuchen, was nicht in drei Minuten mit dem Smartphone zu erledigen oder zu reparieren ist ?
Ok, einige Begeisterte wird es geben, die sich neu daran versuchen, aber in Zukunft werden CB500 - Fahrer ein kleiner elitärer Kreis sein, die unser Youngtimer- Bike lieben, pflegen und vor allem auch fahren!

Ich werde mir Mühe geben dazuzugehören.

Grüße und noch einen angenehmen Abend.

Dirk
Zuletzt geändert von Elbflorentiner am 16.09.2018, 21:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Hondareiter » 16.09.2018, 22:43

Was machen denn unsere Freunde mit ihren CB500four und CB750four Motorrädern aus den Siebziger Jahren ? :kratz:
Ja sie haben Ersatzteile und fahren immer noch mit den ersten Vorgängernmodellen der CB500 PC26 und PC32 und Seven Fifty RC42
und das ist auch gut so. :up:
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Re: Bericht von vor 25 Jahren

Beitragvon Broxe » 19.06.2019, 13:10

Na rate mal, was die machen... Die sind inzwischen hierher gekommen.
Ich hab vier Jahre lang ne CB 400 Four, Bj. 75 gefahren. Designmäßig ein Traum, technisch ein tolles Moped, aber der 400er Vierzylinder war mir dann doch zu sehr Schönwetterfahrzeug und zu wenig Alltagsmotorrad und da hab ich die über 40-Jährige in allerfeinstem Zustand in der Familie an eine Wochenendfahrerin abgetreten :( und mir Elfriede, meine 96er CB 500 zugelegt. So gern ich die 400er auch hatte, die CB 500 passt einfach besser in mein Leben. Alltags- und tourentauglich, unverwüstlich, schrauberfreundlich und hübsch obendrein.
Die 70er-Jahre-Mopeds waren auch nicht für die Ewigkeit gemacht. So toll sie auch waren, sind sie doch schon dem erlegen, was der CB 500 auch noch passieren wird. Solange das aber noch nicht eingetreten ist, werde ich mich aber an ihr erfreuen, noch viele tausend Kilometer auf den Tacho bringen und wenn ich doch mal die 400er vermisse, denk ich mir einfach: NIE WIEDER ZÜNDUNG EINSTELLEN :D
Broxe
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