[Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Benzingespräche rund um das Motorrad und das Motorradfahren. Bitte keine technischen Probleme hier posten.

Du kommst an einen Unfallort, der beteiligte Motorradfahrer ist bewusstlos. Solltest Du den Helm...

...grds. immer abnehmen?
15
54%
...grds. niemals abnehmen?
1
4%
...nur unter bestimmten Bedingungen abnehmen?
12
43%
 
Abstimmungen insgesamt : 28

[Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Grim Reaper » 14.01.2019, 20:36

Hallo zusammen,

ich habe gerade einen interessanten Artikel entdeckt: Klick! (Bitte vorher kurz abstimmen - mich interessiert wie das Ergebnis bei uns ausfällt.)
Zuletzt geändert von Grim Reaper am 14.01.2019, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grim Reaper
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Oldschool » 14.01.2019, 21:23

Behandle, was zuerst tötet !
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon gmbo » 15.01.2019, 07:18

Die Erste Hilfe am Unfallort wird in diesem Jahr das Mitmachthema auf dem Kilometerfresserstand Motorräder-Dortmund sein.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Chickenmarkus » 15.01.2019, 10:36

Interessant und wieder etwas gelernt. Mit den Wahrscheinlichkeiten der jeweiligen Szenarien ein sehr guter Artikel!
Chickenmarkus
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon TW » 15.01.2019, 11:09

Hallo,

bei meinem Abflug lag ich bewusstlos auf der Straße - und der Helm wurde mir auch erst von den Einsatzkräften vor Ort abgenommen (laut meiner Unfallgegnerin, die völlig aufgelöst war...).
Wenn ich mir diese Situation vor Augen führe, wird mir immer ganz anders (umringt von einer Mauer aus Hilflosigkeit, Schamlosigkeit, Sensationsgier, Teilnahmslosigkeit, die aber etwas anderes vorgaukelt, nibbelt man selbst unbemerkt, unversorgt ab....).

Die Angst etwas falsch zu machen bzw. deswegen dann belangt zu werden, wirkt lähmend und führt dann auch zu solchen Verhaltensweisen- und mustern.

Gruß
TW
Zuletzt geändert von TW am 15.01.2019, 11:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Grim Reaper » 15.01.2019, 11:56

...umso wichtiger ist es, dass Fragen / Unsicherheiten beizeiten(!) geklärt werden. Ersthelfer kann jeder werden - bin ich auch schon zwei Mal gewesen.
Grim Reaper
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Froschuwe » 15.01.2019, 18:43

Ich war 2017 zum "Ersthelfer Lehrgang" von meiner Firma aus. Da wurde uns beigebracht wie der Helm abzunehmen ist. Auf jeden Fall wurde gelehrt, das der Helm runter muß.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Free-sky » 16.01.2019, 09:41

Ich habe auch für "Helm immer abnehmen" gestimmt.
Ohne den Artikel vorher zu lesen.

Seit 2005 bin ich Ersthelfer bei uns, alle 2 Jahre Auffrischung, die nächste ist am 12.Februar.

Der Rettungssanitäter vom Roten Kreuz, der den Lehrgang seit 6 Jahren macht, hat uns das so erklärt:
Nach einem Unfall sollte der Helm abgenommen werden, um den Verletzten besser beobachten und in die Stabile Seitenlage bringen zu können. Ihr könnt ja mal versuchen, jemanden mit Helm so hinzudrehen.
Außerdem : Die meisten "Helfer" haben Angst, sie könnten beim Abnehmen dem Verletzten das Genick brechen. Bullshit! Wenn der den Unfall überlebt hat, sind die Kräfte beim Abnehmen weitaus geringer, als die Belastung während des Unfalls.
Sollte der Verunglückte bei Bewusstsein sein, kann er das auch selber machen. Ein gebrochenes Bein sollte da kein Hindernis darstellen.

Einzige Ausnahme : Klapphelm! Wenn man weiß, wie der Mechanismus funktioniert :kratz:
Die Rettungs-Organisationen versuchen seit Jahren, dass die Industrie sich auf einen Verschluss-Mechanismus einigt.

So, und jetzt lese ich den Artikel.

Achja, wir sollten mal eine Umfrage machen, wieviele von uns ÜBERHAUPT 1.Hilfe können, der Lehrgang für den Führerschein ist bei den meisten sowieso schon Jahre oder Jahrzehnte her.
Helfen kann jeder, und sollte auch jeder.

Bin auch in Dortmund und gucke mir mal an, was Giesbert & Co zeigen, finde ich KLASSE! :up:
Free-sky
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Stjopa » 16.01.2019, 12:56

Zu éinem Ersthelfer-Lehrgang hab ich mal meinen alten Schuberth Concept mitgenommen, weil ich sehen wollte, ob die das raffen und einen Klapphelm öffnen können.
Der erste wollte ihn "normal" absetzen und hätte mir wohl eher den Kopf abgerissen ...
Ich frage mich, ob nach einem Unfall das Öffnen immer noch möglich ist.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Takeshi » 16.01.2019, 19:45

Ich habe Helm abnehmen gewählt. Auf meinem letzten Erste-Hilfe-Kurs sagte der Ausbilder noch, dass die Überwachung der Atmung sonst nicht möglich ist und der Verunfallte ggf. auch an Erbrochenem ersticken kann bzw. dies einatmet usw...
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon wollaa » 16.01.2019, 20:12

Oldschool hat geschrieben:Behandle, was zuerst tötet !

Also den Autofahrer zuerst tö...

Erste Hilfekurs wurde es erörtert und geübt.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Oldschool » 16.01.2019, 20:31

Zuerst behandeln, was tötet !!

Lasst die Autofahrer leben :)
Zuletzt geändert von Oldschool am 16.01.2019, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Grim Reaper » 17.01.2019, 10:29

Stjopa » 16.01.2019, 12:56 hat geschrieben:Zu éinem Ersthelfer-Lehrgang hab ich mal meinen alten Schuberth Concept mitgenommen, weil ich sehen wollte, ob die das raffen und einen Klapphelm öffnen können.
Der erste wollte ihn "normal" absetzen und hätte mir wohl eher den Kopf abgerissen ...
Ich frage mich, ob nach einem Unfall das Öffnen immer noch möglich ist.

Die meisten (wenn nicht sogar alle) Klapphelme haben eine deutliche rote Markierung am Öffnungsmechanismus. Den kann man i.d.R. kaum übersehen, erst recht nicht, wenn man gezielt nach einer Öffnungsmöglichkeit sucht. Ausnahmen bestätigen aber sicher die Regel... Solche Markierungen gibt es übrigens zunehmend auch bei Integralhelmen mit Ratschenverschluss.

Inwieweit sich ein Verschlussmechanismus verklemmen kann ist aber eine berechtigte Frage. Da ich seit jeher mit Integralhelmen fahre, habe ich sie mir nie gestellt...
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon Presi » 17.01.2019, 20:00

Auf einem Auffrischungskurs habe ich mich mal mit meinem alten Integralhelm als Testmodel zur Verfügung gestellt. Erst einmal wurde der Öffner des Kinnriemens (außen an der Helmschale, zwar rot, aber der Helm auch) von drei Leuten nicht gefunden. Dauerte ewig.
Und dann haben sie mir (habe ne lange Nase) gefühlt fast die Nase gebrochen.
Habe nach paar Sekunden Schmerzen abgebrochen, war dennoch nen Tag lang rot. Bei Supernasen braucht man ne bestimmte Technik, da kann man nicht ziehen bis es knackt.

Deswegen - und weil ich immer die Einzelsituation betrachte - habe ich für die "bestimmten Bedingungen" gestimmt.

Der Autor des Artikels, wohl Anästhesist (in Ausbildung) und offenbar im Notarzteinsatz, sagt imho Richtiges, ich filtere da folgendes raus: Wir müssen überwinden, aus Sorge vor Fehlern das völlig Falsche, nämlich gar nichts zu tun. Und wir müssen die Richtlinien für die Ersthelferausbildung auch so gestalten, dass sie nicht Ängste verursachen, sondern Mut machen. Und uns schnell handeln lassen.
Als ich nach meinem ersten Kurs 1995 nach Hause kam, sagte ich meinem Vater, der selbst einige Zeit als Notarzt tätig gewesen war, wie man das alles macht: Also Atmung checken, wenn keine Atmung (damals! heute nicht mehr für Laien!) Puls erfühlen, wenn kein Puls, Oberbekleidung runter/zerschneiden, dann Rippenbogen fühlen, Fingermessungssystem anwenden und dann...

"...ist der Patient tot." (so mein Vater).
Wer also erst minutenlang den idealen Druckpunkt ausmisst, der macht etwas falsch. Zwar ist das Herz nicht so groß, dass man es nicht verfehlen kann, aber ohne zu "pumpen" stirbt dir der Patient eben weg.

Zurück zum Helm: Bewusstlos oder drohende Bewusstlosigkeit (schwer ansprechbar): immer sofort runter.
Aber ich kenne auch Bedingungen, wo ich ihn auflassen würde: Man stelle sich den geschockten Verunfallten vor. Der hat Ängste. Vielleicht hat er echt eine Rückenmarkquetschung und fühlt gerade seine Beine nicht. Und wenn er gut ansprechbar ist, aber sich selbst nicht an den Helm traut, dann würde ich ihn fragen und wenn er nicht möchte, bei ihm sein, bis zusätzliche Hilfe da ist. Zu zweit kann man einen Helm viel besser abstreifen.
Oder jemand hat die Arme gebrochen und kann den Helm nicht absetzen, hat aber (ob berechtigt oder nicht) Ängste, dass man ihm schadet. Dann würde ich erstmal gut zureden, aber ich mache einen Teufel und werde einem voll bewussten, aber panisch-ängstlichen Menschen gegen seinen Willen allein den Helm vom Kopf rupfen.
Zuletzt geändert von Presi am 18.01.2019, 04:54, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: [Umfrage] Unfall: Helm abnehmen?

Beitragvon The Rob » 17.01.2019, 23:55

Einer der ersten Kommentare auf der verlinkten Seite ist dieser:
Genz einfache Merkregeln zam Thema Helm und Motorradfahrer:

KAWA : Kann auf Wunsch (vom Verunfallten) abgenommen werden
HONDA: Helm ohne nähere Diagnose abnehmen (wenn Verunfallter ohne Bewusstsein)


Da ist dann auch der Punkt von Presi mit drin.
Der Helm bleibt nur so lange auf, wie der mit dem Helm auf dem Kopf sich aktiv entscheidet (und entscheiden kann), den Helm aufzulassen.
The Rob
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