Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 27.03.2021, 16:05

Da ich aktuell mehrere Projekte am Haus am Laufen habe, überlege ich, wann ich Zeit zwischenschiebe, um meine CB500 fürs Frühjahr etwas fit zu machen. Ist in sofern wichtig, als dass ich die Garage auch für andere Projekte brauche.

Folgende Dinge will ich machen:
- Ventilspiel kontrollieren (klar, wenn da was auffallen sollte, muss ich erheblich mehr Zeit einplanen),
- Steuerkettenspanner tauschen,
- Ölwechsel,
- LuFis und Kerzen,
- Bremsflüssigkeit.

Denke, dass ich das an einem guten Nachmittag hinkriegen sollte. Wenn die Ventile eingestellt werden müssen, 2-3 Stunden Mehrarbeit und Warten auf die passenden Shims. Ist das realistisch oder gibt es da irgendetwas, was extrem fummelig ist und immer lange dauert, zum Beispiel beim Ausbau des Tanks?

Sorry für die dummen Fragen, bin beim Motorrad noch Laie und habe außer Kettenspannung und Lenkkopflager einstellen noch nix daran selbst gemacht.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Maybach » 27.03.2021, 20:23

Das ist realistisch mit der Ausnahme des Ventilspieleinstellens. Wenn das nötig ist, würde ich allein dafür einen halben Tag rechnen, zumal Du ja schreibst, dass Du da keine Erfahrung hast.

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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 27.03.2021, 22:07

Top, danke für die schnelle Antwort.

Klar, wenn bei den Ventilen was eingestellt werden muss, wird es deutlich mehr. Aber vielleicht habe ich ja Glück und die Werte passen soweit.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Timini » 27.03.2021, 23:33

Hi,

ich habe gerade eine zweiwöchige Marathon-Schrauberrunde hinter mir und würde dir auch empfehlen, alleine für das Messen der Ventile einen halben Tag einzuplanen. Denke daran, dass die Putzaktionen richtig viel Zeit verschlingen. Dazu gehört, alles um den Ventildeckel herum sauber zu machen, bevor es in den Motor fallen kann. Außerdem müssen Dichtungsreste entfernt und die Dichtflächen vernünftig gereinigt werden. Beim Messen vergeht auch Zeit, je mehr, desto sorgfältiger man es macht. Also bevor du überhaupt die Shims bestellen kannst, benötigst du vermutlich den halben Tag. Zum Einbau dann nochmal solange, weil du ja anschließend wieder misst.

Das andere, was du machen willst, geht dann sozusagen nebenher...

Viel Erfolg bei deinem Vorhaben :up:
Timini
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon wollaa » 29.03.2021, 23:04

Zitat :
bin beim Motorrad noch Laie und habe außer Kettenspannung und Lenkkopflager einstellen noch nix daran selbst gemacht.

Bremsölwechsel - ist das Sicherheitsrelevant ?
Als Laie ist das doch gar ein Problem, solange du nicht den Stadtverkehr verlässt, garkein Problem, macht doch jeder...
Warum die Zweiradmechaniker eine Ausbildung, haben weiss ich auch nicht ?
wollaa
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon TW » 30.03.2021, 13:39

Hallo,

ich befürchte auch, dass Du Dich damit unnötig unter Druck setzt, dabei überforderst.
Mach doch erst einmal den Ölwechsel eins. Ölfilter (3,1 Liter werden hierbei gebraucht). Über die "Suche" und das "Wiki" findest Du hilfreiche Angaben zur Vorgehensweise, zum benötigtem Werkzeug und Material und auch zum Öl. Zum Öl gibt es unterschiedliche Ansichten, Meinungen, Vorgehensweisen - triff Deine eigene Entscheidung.

Selbst bei dieser ach so harmlosen Maßnahme kann man sich ins Knie schießen (Öl ergießt sich nicht in die Auffangwanne oder Schüssel sondern direkt auf den Boden, man beschädigt beim Lösen bzw. Anziehen der Ölablassschraube das Gewinde, die Ölwanne, man vergisst den Dichtring oder setzt einen weiteren Dichtring auf die Ölablassschraube, das Lösen des Ölfilters wird zum Debakel weil vom Vorbesitzer zu fest "angeknallt"...).

Und wenn Du dann noch Lust hast, kümmere Dich um die Zündkerzen (hier vor dem Lösen der Zündkerzen den jeweiligen "Schacht" ausblasen damit kein Dreck in das Zündkerzenloch fällt) und die Luftfilter.

Für diese Arbeiten kommst Du allein schon schnell auf 80-90 Euro.

Und für die anderen Arbeiten würde ich Dir auch empfehlen diese unter Anleitung, Aufsicht vorzunehmen. Vielleicht hast Du in Deinem Bekannten- und Freundeskreis jemanden, der sich da auskennt. Und wenn Du dies alleine angehen willst, dann aber nicht unter Zeitdruck.
Nutze auch hier die "Suche" und das "Wiki".

Gruß
TW
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 30.03.2021, 15:24

Danke für eure Hinweise. Zur Klarstellung: Ich schraube schon lange an Autos und Mountainbikes und habe auch schon die ein oder andere Bremse gemacht und entlüftet - nur halt nicht an einem Motorrad. Traue mir das aber durchaus zu.

Es ging mir darum, ob es spezifische Stellen gibt, die besonders hinterlistige Probleme bieten. Bin da von meinen Oldtimern Leid gewöhnt. Werde das Ding am WE mal aufmachen und Ventilspiel messen. Berichte dann hier, wie schnell (oder wahrscheinlich eher langsam) ich so vorankomme. :)
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 05.04.2021, 16:30

Da wir hier gerade Schneeregen haben und die nächsten Tage wohl auch kein Motorradwetter ist, habe ich mich mal an die Arbeit gemacht. Öl ist raus, neuer Filter drin. Kettenspanner raus. Ventilspiel gemessen. Shims habe ich notiert und muss nun erst einmal bestellen. 100% passte es nirgendwo mehr, wobei einige Ventile näher dran sind, als andere. Auslassventile noch alle zumindest in der Toleranz, Einlass muss ich bis auf eins alle wechseln, wenn ich in den 0,02 Toleranz bleiben möchte. Bei allen das Spiel zu knapp.
Gebraucht habe ich bislang rund zwei Stunden. Schön, dass es hier und im Wiki so gute Anleitungen gibt!

Eine Frage zum Steuerkettenspanner: Kann man irgendwie sehen, wenn der defekt ist, oder kommen die Geräusche einfach von etwas zu wenig Spannung? Bin mir ziemlich sicher, davon Geräusche gehört zu haben (bei Leerlaufdrehzahl, unregelmäßig und definitiv auf der Rückseite des Motors.
Zuletzt geändert von Jbeja am 05.04.2021, 16:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon piko » 05.04.2021, 22:12

Blöde Frage: wozu soll der Ausbau oder die Entspannung des Steuerkettenspanners im Zusammenhang mit der Ventilspielkontrolle gut sein ... wo doch das Spiel auch bei gespannter Kette stimmen muß?!

grüße piko
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 06.04.2021, 07:32

Um nach der Messung die Nockenwellen zu demontieren und an die Shims zu kommen. Außerdem machte meiner Geräusche.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Hondareiter » 06.04.2021, 08:12

Auslasventile in der Tolleranz wunderbar, dann kann auch keins so schnell zu heiss werden und verbrennen,
Einlassventile zu eng ist nicht so schlimm, weil frische kühle Gemischgase die Ventilsitze abkühlen.
Bei einem Zweiventilmotor kann es bei einem zu engen Einlassventilspiel passieren, besonders Ein und Zweizylinder
das der Leerlauf nicht mehr vorhanden ist, der Motor lässt sich nicht vernünftig einstellen, läuft unruhig.
Bau einen neuen Kettenspanner ein, dann ist erstmal Ruhe von Geräuschen über der Steuerkette.
Wichtig für einen ruhigen Lauf des Motors ist, ein sauberer Vergaser und top eingestellte Drosselklappen,
dieses sorgt auch dafür das ein Klappern von der Kupplung viel leiser und weniger ist.
Hör auf von Zeit zu reden,wenn man etwas selber macht spart jeder viel Geld.
Arbeite langsam überlege gut und baue mit bedacht zusammen.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon piko » 06.04.2021, 11:27

Jbeja hat geschrieben:Um nach der Messung die Nockenwellen zu demontieren und an die Shims zu kommen. Außerdem machte meiner Geräusche.

Achso ... ich dachte schon wegen dieser Problematik ... ist bei den kurzen Nockenwellen unserer 500er aber scheints nicht angesagt?!

grüße piko
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 06.04.2021, 13:49

Hondareiter » 06.04.2021, 08:12 hat geschrieben:Auslasventile in der Tolleranz wunderbar, dann kann auch keins so schnell zu heiss werden und verbrennen,
Einlassventile zu eng ist nicht so schlimm, weil frische kühle Gemischgase die Ventilsitze abkühlen.
Bei einem Zweiventilmotor kann es bei einem zu engen Einlassventilspiel passieren, besonders Ein und Zweizylinder
das der Leerlauf nicht mehr vorhanden ist, der Motor lässt sich nicht vernünftig einstellen, läuft unruhig.
Bau einen neuen Kettenspanner ein, dann ist erstmal Ruhe von Geräuschen über der Steuerkette.
Wichtig für einen ruhigen Lauf des Motors ist, ein sauberer Vergaser und top eingestellte Drosselklappen,
dieses sorgt auch dafür das ein Klappern von der Kupplung viel leiser und weniger ist.
Hör auf von Zeit zu reden,wenn man etwas selber macht spart jeder viel Geld.
Arbeite langsam überlege gut und baue mit bedacht zusammen.

Ja, ich lasse mir schon Zeit. Ging einfach nur darum, vor Beginn zu wissen, wieviel Zeit ich mir ungefähr einplanen sollte. Habe hier noch diverse andere Fahrzeuge und so ein halbzerlegt im Weg stehendes Motorrad stört dann halt schon. Bin bisher recht angetan von der Zugänglichkeit der Teile und der geringen Anzahl nötiger Spezialwerkzeuge, so macht Schrauben Spaß. Denke, dass ich mit einem weiteren halbe Nachmittag alles wieder soweit zusammenhabe, dass das Ding fährt.

piko » 06.04.2021, 11:27 hat geschrieben:Achso ... ich dachte schon wegen dieser Problematik ... ist bei den kurzen Nockenwellen unserer 500er aber scheints nicht angesagt?!

grüße piko

Kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass das bei der mittig laufenden Kette und sehr kurzen Welle so einen Unterschied macht. Ich habe jedenfalls mit Spannung gemessen und den Spanner erst danach ausgebaut.
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Re: Grundlegende Wartung an einem Tag machbar?

Beitragvon Jbeja » 18.04.2021, 10:42

Nachdem die Shims gekommen sind, hab ich das Ding die Tage wieder zusammengebaut. Bis auf ein Ventil überall Punktlandung, und das eine auch nur 0.01 daneben, ich denke damit kann man leben.

In Verbindung mit dem neuen Kettenspanner läuft sie nun auch schön ruhig. :bike10:
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