Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 30.06.2025, 09:20

Wie ich Euch ja schon mitgeteilt habe, habe ich jüngst einen neuen gebrauchten Motor erworben. :rock: (Heavy Metal!)

Wozu den unverwüstlichen CB Motor als Ersatzteil besorgen, dazu noch in einer halsbrecherischen Samstagnachmittag-ohne-Nebel Aktion? :kratz:

‣ Nun, zum Ersten entsprach der aufgerufene Verkaufspreis in etwa dem, was mein Geldbeutel so hergibt: Er war wirklich ausgesprochen billig.
‣ Zum 2. machte er auf dem Anzeigenfoto erstmal einen vertrauenserweckenden Eindruck, hat angeblich nicht viel gelaufen und er war in halbwegs sinnvoll erreichbarer Nähe.
‣ Drittens läuft mein derzeitiger Motor zwar nach wie vor quasi einwandfrei, aber eben nur "quasi":
– Die Ventilspielkorrektur ist lange überfällig, und da wo ich am ganzen Moped schrauben kann, weht permanent Nordseewatt herein...
– Wie bereits erwähnt, wurde mein hässliches Entlein mit Strassenkötercharme von mindestens einem ihrer Vorbesitzer übel misshandelt, und vom letzten definitiv nicht gepflegt. Vermutlich war er auch der Folterknecht. (angesengelter Kotflügel vorn, Öl in schwarz-metallic und das Getriebe wurde wohl auch nicht geschont: Gelegentlich springt mal ein Gang heraus oder man findet einen Leerlauf da, wo gar keiner hingehört...)
– Der Getriebeausgangswellendichtring schwitzt auch schon ein wenig...

kurz: Aus Gründen. :blink2:

Jetzt habe ich den Klumpen hier in der Wohnküche stehen, und würde ihm gern erstmal gründlich auf den Zahn fühlen, bevor ich die Wahnsinnsaktion des Motortauschs angehe.


Ich habe natürlich mal die Kerzen rausgedreht: Beide etwas Ölfeucht, nur noch eine verblasste Erinnerung an eine ehemals gesunde Bräune ist zu erahnen –> der Verkäufer gab an, die Brennräume seinerzeit mal beim Einmotten mit WD40 geflutet zu haben... :up:

In die Zylinder geluschert (Endoskop hab ich leider nicht zur hand): sieht normal aus, etwas Kruste ist auf den Kolben, aber beide Seiten schön gleichmäßig. :up:

Alle vier Auslassventile zeigen am Schaft ein wirklich sehr hübsches Rehbraun. :up:

Motor dreht, Widerstand fühlt sich ok an, Getriebe schaltet alle Gänge, und dreht sich leicht. :up:

Der Primärtrieb knurrt schon recht auffällig laut, aber das ist ja normal so, da geradverzahnt? Daher rührt ja auch das elende, charakteristische Gewimmer im Stand und der U-Bahn Sound beim beschleunigen. Oder nicht? :kratz:

Die Krümmerstehbolzen liessen sich gut lösen, nur einer hat leise angemerkt, dass er durchaus ganz dankbar ist, mal wieder bewegt zu werden. :up:

Die Dichtungen sehen soweit alle super aus, überall eine schön gleichmäßige, feine, lindgrüne linie. :up:

Nur die Ventildeckeldichtung macht mich stutzig: Ich denke mal, transparentes Silikon wurde da von Werk aus eher nicht verwendet?
Auch die Zentrale Deckelschraube im linken Seitendeckel deutet darauf hin, dass da schon mal jemand mit eher ungeeigneten Mitteln dran war: die 10ner Inbus-Aufnahme ist schon ein wenig aufgeweitet. Ein durchaus recht hochwertiger 10er Inbus-Bit dreht sich erst so 10 - 15° in der Schraube, bevor die Kraft auf das Deckelchen übertragen wird. Danach ist er "schön" fest in der Aufnahme verklemmt. :|

Vermutlich war man am Ventiltrieb also schon mal bei. Im idealfall wurde die vorschriftsmäßige erste Ventilspielkontrolle durchgeführt, eventuell ist sogar die Korrektur schon geschehen... :blink:

Das werde ich in den nächsten Tagen mal mit Muße erforschen.


Die Kupplung scheint zu kleben, aber ich denke dass ist nach 2 - 3 Jahren im Regal auch normal und erledigt sich wahrscheinlichl bei der ersten Fahrt von selbst...? :kratz:

Ansonsten konnte ich keinerlei offensichtliche Schäden feststellen, nichts ist gebrochen oder so. Nur ein paar oberflächliche Lackschäden und hier und da ein wenig Alukorrosion. 8)

Was kann ich noch so alles sinnvol prüfen, ohne den Klotz spalten zu müssen? :kratz:
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Hondareiter » 30.06.2025, 10:52

Also wenn dieser Motor laut Vorbesitzer wirklich vernünftig bis zum Ausbau gelaufen ist,
hat kein Öl verbrannt. Dann würde ich jetzt die Ventile vermessen und einstellen, die
Ventildeckeldichtung falls erforderlich erneuern und an allen vier Gehäuse Rundungen
für die Nockenwellen und vier cm li. +re. an den Ecken mit Dichtungsmasse einsetzen.
Neues ÖL+Filter und dann mal schön 100Km mit 6500 Upm über Land fahren.
Da der Motor einmal auf dem Tisch liegt, die Ölwanne abbauen Ölpumpensieb überpüfen
ob sauber und eventuell das Ansaugrohr mit neue Oringe einsetzen.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 30.06.2025, 11:19

:aua: Ja klar, logisch: In den Ölsumpf schauen!

Da war ich jetzt tatsächlich noch nicht drauf gekommen. :oops:

Manchmal ist man ja irgendwie betriebsblind...
Danke für den Tipp! :beer2:

Ja genau: Der Verkäufer sagte dass der Motor lief, eher zärtlich bewegt wurde und noch keine 30.000 auf der Uhr haben soll.

Da er ein super sympathischer Typ ist, und auch z.B. Zündspulen und Anlasser etc.pp. dazugegeben hat, ohne einen Aufpreis auf den wirklich winzigen Obulus zu verlangen, und nach allem, was ich am Motor bisher so erkennen kann, würde ich mal Vermuten: Das stimmt auch so.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Flyingbrick » 30.06.2025, 21:20

Generell traue ich dem CB Motor zu, alles zu überleben. Alles. Und ohne auf die KM zu schielen. Wenn überhaupt mal was kaputt geht, dann der Steuerkettenspanner. Aber den kann man eh von außen tauschen.

Ventilspiel wurde ich auf jeden Fall prüfen. Alles andere geht sprichwörtlich nie kaputt (auch nicht an Deinem alten Motor). Kupplung lebt 100.000 und mehr Kilometer, Getriebe ein Mehrfaches. Eben darum sind Motoren für Kleingeld zu haben. Das Silikon ist übrigens serienmäßig an den Halbmonden der Deckeldichtung.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 30.06.2025, 22:03

Flyingbrick » 30.06.2025, 21:20 hat geschrieben:Das Silikon ist übrigens serienmäßig an den Halbmonden der Deckeldichtung.


Sehr hilfreiche Info, herzlichen Dank!
Das würde dann ja bedeuten, dass der Ventildeckel vermutlich noch nicht offen war.



Dass der alte Motor jetzt demnächst die Flügel streckt, glaube ich auch nicht. Der macht auch wirklich noch zuverlässig und enthusiastisch seinen Job.

Bloß: Die Ventilspielkorrektur im alltäglichen "Sandsturm" durchzuführen widerstrebt mir doch sehr.
Wenn hier ausnahmsweise mal kein Wind weht, holt garantiert der Vermieter seinen Laubbläser raus und verhindert, dass sich das Sediment setzt. :roll:

In einer Windstillen Minute den Kopf abnehmen, Zylinder schnell mit Frischhaltefolie abdecken und dann den Kopf in aller Ruhe in der Küche servicen, wäre vielleicht eine Option gewesen.

Aber davon wird der Simmering an der Ausgangswelle ja noch lange nicht wieder dicht, und das Getriebe scheint mir doch auch durch methodische Misshandlung langsam etwas ermüdet.

Oder ist das normal, dass ein bereits eingelegter Gang während der Beschleunigungsphase plötzlich wieder rausspringt?

Oder dass man zwischen 4 und 5, manchmal auch zwischen 5 und 6 hin und wieder eine zweiten Leerlauf findet?

Oder Schalte ich einfach nicht präzise genug? Ich bin eigentlich bemüht... :blink:

Ich glaube ja, dass die Klauen etwas verrundet sind?
Wirklich schlimm ist das allerdings tasächlich nicht. Nur ein wenig peinlich, wenn im unpassenden moment plötzlich der Motor aufheult... :oops:
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Flyingbrick » 30.06.2025, 22:14

Technisch kann das mit den Schaltklauen sein, nur habe ich das nie an einer CB erlebt oder davon gehört. Es gibt die Geschichte einer Nienburger Fahrschule, der damals eine CB500 geklaut wurde. Die Täter haben damit eine Bank ausgeraubt. Danach wurde die CB zwei Wochen später auf dem Grund der Weser gefunden. Der Fahrlehrer hat sie der Versicherung abgekauft, sauber gemacht und ist damit wieder gefahren.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 30.06.2025, 22:38

Die Bankräuber haben vermutlich nicht auf dem Grund der Weser mit glühendem Krümmer "wilde Sau" gespielt...

Und fahren tut meine ja auch insgesamt eigentlich noch prima. Was angesichts der Menge an feinem Metallabrieb im ersten von mir abgelassenen Öl auch schon ein kleines Wunder ist.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Hondareiter » 01.07.2025, 05:20

Lieber Karl
Gänge die beim beschleunigen rausspringen und Leerlauf der bei mehreren großen Gängen plötzlich vorhanden ist, sind nicht normal. Falls der vorletzte Besitzer oft ohne Kupplung die Gänge rauf und runter geschaltet hat und dieses oft mit Gewalt.
Dann können auch verbogene Schalthebeln und erhöhter Verschleiß in Verbindung mit schlechtem Öl (Z.B. 5Liter 11,40€ ) dieses alle zwei Jahre gewechselt ( wenns geht schwarz und hohem Benzin Anteil im Öl ( undichter Benzinhahn, zusätzlich Schwimmernadelventile nicht dicht oder wenn es geht ohne JASO MA2 , Metallspäne sind auch nicht normal.
Also ich würde an deiner Stelle deinen erworbenen Ersatzmotor auf dem Tisch in der Wohnung oder Keller in Ruhe überprüfen und dann in Ruhe einbauen.
Dann sind alle Probleme gelöst und deine CB 500 läuft wieder wie ein Uhrwerk, (Voraussetzung ein gut gemachter Vergaser ist verbaut.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 01.07.2025, 17:25

Guten Morgen lieber Christian,

Ja, billiges Öl ohne Jaso wurde höchstwahrscheinlich verwendet: Anfangs rutschte auch die Kupplung ab 7000 Touren gern mal durch.

Ich habe bis Heute nicht verstanden, warum das besser wurde, als ich das durchaus vorhandene Hebelspiel etwas (bzw. recht deutlich) großzügiger eingestellt habe. aber so war es... :kratz:

Ich gehe davon aus, dass sie im Stand im Drehzahlbegrenzer gehalten wurde, bis der Krümmer leuchtend gelb wurde, um dann bei Öltemperaturen jenseits der 120° so aggresiv wie Möglich die Gänge reinzukloppen und durch die Nacht zu ballern, als müsste man das Leben jetzt möglichst schnell hinter sich bringen.
:bike07:

Mutmaßlich war Alkohol oder ähnliches im Spiel und eventuell wurde das mehr als nur einmal gemacht...

Wie die grossen Kinder halt so sind. :aua:


Dafür macht sie sich allerdings echt prima:

Seit ich sie habe, ist das Öl immer einwandfrei, kein einziges Metallkrümelchen.

Und das Getriebe ist auch immer wieder monatelang unauffälig.
Dann Muckt es in einer Woche vielleicht so 4mal, sodass man irgendwann denkt: "Oh, oh, jetzt gehts wohl doch bald zu Ende?" dann passiert wieder monatelang nix... :kratz:

Ich vermute, wenn man das Ventilspiel korrigieren und den Simmering tauschen würde, würde das einfach bis ans Ende aller Zeiten so weitergehen.

Sie hat jetzt 70.000 runter, und auf die letzten 30.000 ists eigentlich alles eher besser geworden, als schlechter.


Trotzdem: Wenn ich einen einwandfreien Motor für den Preis eines Dichtsatzes bekommen kann, dann brauch ich eigentlich nicht weiter über das Instandsetzen bzw. -halten des "Kaputtgespielten" Exemplars nachzudenken!

Vor dem Umbau graut mir allerdings ein wenig. der Klumpen ist ja echt verdammt unhandlich, muss da um sieben Ecken reingekippelt werden und ich bin aller voraussicht nach allein dabei... :shock:

Demnächst (irgendwann) hab ich dann ein eigentlich noch gut brauchbares Antriebsaggregat übrig.

Ich hab da ein Paar Ideen:

Schubkarre vielleicht?
Oder Kajak?
für Bierkiste (ab min 10:00) wohl zu groß,
aber ein Bekannter hat noch ne Ape rumzustehen...

Favorisieren würde ich allerdings ganz klar eine Monkey. :twisted:
:bike07:

Aller Wahrscheinlichkeit nach stelle ich das Ding aber einfach ins Regal. :zzz:

Posting automatisch zusammengeführt: 01.07.2025, 17:12

Ich muss die Werte eh irgendwo notieren, wo ich sie wiederfinde, warum also nicht hier:

Auslässe: 0,23 | 0,23(5) || 0,24 | 0,23
Einlässe: 0,13 | 0,13 || 0,18 | 0,14

Da 2 Einlässe so gerade ausserhalb der Toleranz sind, und der Rechte Zylinder leider etwas ungleichmäßig dasteht, werde ich wohl der Versuchung widerstehen, das Ding einfach so wie es ist einzubauen.

Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung:
Wenn ich das Teil gerade schon im OP hab, und das Wasser ja eh draußen ist, könnte ich auch fix die Ventilsitze nochmal zart einschleifen. :kratz:

Andererseits ist das Aushaken der Federn ohne geeignetes Werkzeug ja auch nicht eben trivial, und nach knapp 30.000km ist die Aktion vermutlich komplett überflüssig. :roll:

Die klebende Kupplung hab ich frei bekommen, das war nicht doll fest.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon gumic » 01.07.2025, 19:19

Zu Motor aus/einbauen:

"Vor dem Umbau graut mir allerdings ein wenig. der Klumpen ist ja echt verdammt unhandlich, muss da um sieben Ecken reingekippelt werden und ich bin aller voraussicht nach allein dabei... :shock:"

Wir hatten hier mal einen Vorschlag, der, glaube ich, auch umgesetzt wurde.

Finde den Thread gerade nicht.

Dabei wurde die CB mit der rechten Seite auf eine alte Matratze gelegt und so der Umbau über den demontierten, linken Hilfsrahmen durch geführt.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 01.07.2025, 21:27

Auf so etwas in der Richtung läuft es wohl hinaus.

Hab auch schon mal in einem Video gesehen, dass der Motor mit der linken Seite auf dem Boden lag, und der Rahmen dann drüber gesteckt wurde.

Das sah zwar ganz gut gangbar aus, aber dazu muss man dann halt so ziemlich alles vom Ramen abbauen.

Hab ich ja eigentlich auch nicht soo die Lust zu...

Andererseits: Dann hätte man den Rahmen schön nackig und könnte mal überall die kleinen Rostecken betüdeln. Wär auch nicht ganz verkehrt, hier an der See...

Posting automatisch zusammengeführt: 01.07.2025, 21:27

Oder so halt...
Zuletzt geändert von KarlMeiDrobbe am 01.07.2025, 21:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Hondareiter » 01.07.2025, 22:48

Also Karl
Das Ventileinschleifen kannst Du dir sparen.
Ventile einstellen am Ausgebauten Motor ist ein Kinderspiel ( jaa ok leicht übertrieben )
Den Motor mit einem zweiten Helfer, ( wie bei mir z.B. mein Sohn gelernter Automeschaniker )
das geht super. Ein paar Teile abmontieren um Platz zu schaffen und nach dem Einbau wieder
anschrauben, das macht doch Spass und dann das Grinsen, wenn der Motor wieder läuft.
Einfach klasse :) :up:
Danach fährst Du ganz anders mit Deiner CB und zwar viel Zärtlicher :bike10: :beer2:
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Flyingbrick » 02.07.2025, 00:52

Ja, ich hatte damals den Motor auf die Matratze gelegt. Dazu hatte ich vor allem Räder, Gabel und Schwinge ausgebaut (kann man hinterher gleich die Endloskette auflegen).
Das habe ich komplett alleine gemacht. Den Rahmen aber vorher gut abkleben, damit der Lack heile bleibt.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 02.07.2025, 14:18

:krank: Damit der Lack heile bleibt... Du bist witzig!:

Mein Getriebe ist eventuell nicht mehr so ganz heile, mein Lack ist definitiv alles andere als heile...
Daran änderrt Klebeband leider nix. :(

Ich hab mal versucht exemplarisch den allgemeinen Lackzustand meiner Holden einzufangen, damit es hier nicht zu (weiteren) Illusionen kommt, worüber wir reden:

(Triggerwarnung: Setz Dich besser erstmal hin, Micha! :D )

https://www.cb-500.de/gallery/image.php?album_id=483&image_id=3550&view=no_count
https://www.cb-500.de/gallery/image.php?album_id=483&image_id=3549&view=no_count
https://www.cb-500.de/gallery/image.php?album_id=483&image_id=3551&view=no_count
https://www.cb-500.de/gallery/image.php?album_id=483&image_id=3548&view=no_count

Und ich werds auch nicht groß ändern. Klar: Bisschen Phosphorsäure, Ovatrol und Brantho auf die roten Blüten Tupfen, aber das muss reichen.
Das ist ein Nutzfahrzeug, kein Vitrinenobjekt. :winke0002:


Hondareiter » 01.07.2025, 22:48 hat geschrieben:Danach fährst Du ganz anders mit Deiner CB und zwar viel Zärtlicher :bike10: :beer2:


:oops: Öhh...

Die Idee war eigentlich: Dass ich mit passendem Ventilspiel bei längeren Vollgasphasen weniger Angst vor abbrennenden Ventilschäften habe...
:bike07:
:oops: :twisted: :oops:

Nee, Spass beiseite:
Ich tuckere ja meistens sowieso eher gemächlich durch die Lande. Ich fahr recht häufig so ~100km mit ~100kmh, +/-20. fast vergleichbar mit Stationärbetrieb. Das muss die Maschine aushalten. ;)
:bike02:
Gibt hier ja eh kaum jemals ne Kurve. – Und wenn, dann hat da womöglich mal wieder jemand n häufchen Schotter, ne 3mm Kunststoffplatte oder n olles Stahlrohr "verloren" :censored:

Aber gelegentlich mag ich halt doch auch mal ein wenig "andrücken", da wärs mir dann schon lieb, wenn alles einwandfrei, zuverlässig und möglichst sicher das tut, wofürs gedacht ist.

Ich bilde mir auch ein, zu spüren, dass mein jetziger Motor das durchaus kennt, und dass es ihm regelrecht gut tut.

Ist aber eh eher die Ausnahme als die Regel.

Mal schaun, wies dann mit dem neuen wird. Direkt voll ins Gesicht treten werde ich dem selbstverständlich nicht!
Aber ein bischen was tun wird er langfristig schon müssen, zumal leistungsmäßig die Bäume ja eh nicht unbedingt bis in den Himmel wachsen.

Bisher fahre ich auch relativ oft unterhalb von 3000touren. Macht mir nämlich auch echt Spass. :oops: Davon werde ich den neuen dann aber eher verschonen.
Zuletzt geändert von KarlMeiDrobbe am 02.07.2025, 14:18, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Flyingbrick » 02.07.2025, 15:21

Abbrennende Ventilschäfte? Welches Fabrikat bist Du denn vor der CB gefahren? :D
Also, wenn Du schon eine (CB) flachlegst, dann gibst Du Dir bitte Mühe, bist vorsichtig und zerkratzt sie nicht!

(Triggerwarnung: Setz Dich besser erstmal hin, Micha! :D )


Aaaah :huch:
images.jpg
images.jpg (7.42 KiB) 622-mal betrachtet

Sach ma...tut das not, dass das hier rumoxydiert? :blink2:
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 02.07.2025, 15:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 02.07.2025, 17:56

Flyingbrick » 02.07.2025, 15:21 hat geschrieben:dann gibst Du Dir bitte Mühe, bist vorsichtig und zerkratzt sie nicht!


Dafür ist es läängst zu spät! :winke0002:

Aber ich habe mich entschieden: ich werde den Rahmen so ziemlich nackig machen, und dann werde ich auch Ihre vielen kleinen eitrigen Wunden ein wenig betupfen. Mehr ist bei aller Liebe einfach nicht drin.

Flyingbrick » 02.07.2025, 15:21 hat geschrieben:Abbrennende Ventilschäfte? Welches Fabrikat bist Du denn vor der CB gefahren?


Piaggio...
Ohne Ventile
Malossi 139
28er Vergaser
Bedüsung hab ich vergessen...
PM Rennbirne
original 80er Getriebe und Primär.

115laut Tacho.
ab 70 kam Schub

längere Primär und ne Kurbelwelle mit besserer Füllung hatte ich leigen, aber dann kams irgendwie nicht mehr zum Einbau...



Wegen der seit laangem überfälligen Ventilspielkorrektur, und des weit verlassenen Toleranzbereiches, habe ich halt immer ein mulmiges Gefühl, Wenn ich mal jagen gehe. Öl über 110° mag ich nicht mehr fahren, und bei längerem Vollgas auf der Autobahn hab ich auch die ganze Zeit die Auslassventile vorm Geistigen Auge:

Erst zischt es "nur" ein wenig am Ventilsitz vorbei und man verliert Leistung. Wenn man das nicht bemerkt, dann brennen im nu hässliche Löcher in die Ventilsitze und die Schäfte werden dann auch schnell angegriffen.

Das ist zumindest mein Horrorszenario von dem Unheil, welches dem droht, der die heilige Ventilspielkorrektur nicht regelmäßig zelebriert. :wehe:


Flyingbrick » 02.07.2025, 15:21 hat geschrieben:Sach ma...tut das not, dass das hier rumoxydiert? :blink2:


An der Noadseeküste :mhhh:
Am plattdeutschn Strand :mhhh:
Is die Luft voll mit Wassa :mhhh:
Und auch mit Sand :mhhh:

Posting automatisch zusammengeführt: 02.07.2025, 17:39

So sieht es übrigens aus, wenn man in 2 Jahren knapp 30.000km den billigsten Kettensatz, dem man habhaft werden konnte mit HKS Immer nur schön großzügig einwutzt, und dann bei jedem Wetter auf schmutzigen strassen herumfährt, ohne die Kette jemals zu putzen:

Bild
Bild
Bild
Bild

Das hab ich eigentlich viel schlimmer erwartet.

Ich habe vor dem Fotografieren die Kette (zum allerersten mal) grob mit einem reinigerfeuchten lappen abgewischt, die war vorher noch etwas schwärzer.

Im "Fettspeicher" am Ritzel schwitzt minimal Motoröl aus dem Dichtring, der verdünnt die Gatsche ein wenig.
Es kam insgesamt 2 - 3 mal vor, dass unter dem Ritzelkasten ein schwarzer Wurm auf dem Boden lag.

Ich habe die Kette jetzt zum zweiten mal nachgespannt. Das erste mal habe ich sie zunächst viel zu stramm gemacht (ungefähr bis zur halben Indikatorbreite) und musste dann fast alles wieder lockern. Wieviel genau das dann war, kann ich leider nicht mehr sagen. Heute wars genau eine Halbe Umdrehung.

Das Bild mit dem Verschleissindikator entstand heute nach dem spannen. Das mittlere Röllchen hinten auf dem Kettenblatt lässt sich mit Mühe kaum einen ganzen mm abheben.





Eigentlich dachte ich , ich fahre diese Kette noch schnell zuende und mach dann mit dem Motor hübsch ne neue rein, aber wenn das so weitergeht geht, hält die ja noch ewig... :kratz:

Vielleicht muss ich die mal regelmäßig mit Kettenreiniger angreifen, damit sich da was tut... :blink:
Zuletzt geändert von KarlMeiDrobbe am 02.07.2025, 17:56, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Flyingbrick » 02.07.2025, 18:36

Okay. Also morgen früh putze ich erstmal die Oma. Die kommt ja auch aus dem Norden.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Free-sky » 02.07.2025, 20:16

Kurze Frage zum eigentlichen Thema:
Wieso verkauf jemand einen voll funktionsfähigen Motor mit 30.000km?
Was ist denn mit dem Rest, also mit der CB passiert?

Ich habe auch einen Rest-Motor in der Garage, das Motorrad hat als Spender für 3-4 andere CBs gedient.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon KarlMeiDrobbe » 02.07.2025, 20:37

Was genau der Spender-CB widerfahren ist, weiss ich nicht, aber sie wurde wohl geschlachtet. Der Vergaser z.B. wurde laut Verkäufer anderweitig benötigt und stand daher nicht mehr zur Verfügung.

Der Motor war angeblich ursprünglich als Ersatz gedacht, wurde aber nie benötigt. Jetzt wurde die CB verkauft, und das Aggregat war im Weg und sollte weg.


Ob der Motor wirklich voll funktionsfähig ist, oder ob ich mir n klasse Briefbeschwerer zugelegt hab, muss sich erst noch beweisen.

Bis jetzt sieht alles vielversprechend aus, aber ich bin z. B. derzeit nicht ganz sicher, ob das Kompressionsverhalten so gehört:

Er baut bei langsamem Durchdrehen mit eingeschraubten Kerzen etwas Druck auf, verliert diesen aber auch zischend zeitnah wieder... :kratz:

Andereseits: Wenn ich langsam durchdreh, bau ich auch erst Druck auf und verlier den dann langsam zischend wieder...
Is vielleicht normal? :kratz:
Zuletzt geändert von KarlMeiDrobbe am 02.07.2025, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gebrauchtmotor – Was prüft man am besten so alles?

Beitragvon Fahrer » 02.07.2025, 20:52

Du kannst die Kurbelwelle so drehen, dass zwei Ventile zu sind. Dann kippst du ETWAS Benzin durch den jeweiligen Kanal hinein. Wenn es durchläuft, sind diese Ventile nicht dicht. Ob du sie dann einschleifst oder hoffst, dass sie beim Fahren dicht werden, ist deine Entscheidung.

Ich habe immer etwas Plastigage da und überprüfe den Ölspalt der Nockenwelle, wenn ich die Lagerböcke sowieso herunternehme. Ein ausgelutschtes Nockenwellenlager ist mir noch nie untergekommen.
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