Am Donnerstag sind wir nach dem Frühstück über den Naschmarkt geschlendert. Wirklich besonderes gibt's da leider nicht - er ist sehr touristisch ausgelegt, wenn auch so mancher exotischer Gewürzhändler dazwischen ist. Am Ende des Marktes lockte das "Cafe Museum". Wir haben den Namen allerdings alle falsch interpretiert; es ist kein Museum sondern ein historisches Wiener Kaffeehaus. Naja, auf diese Weise haben wir zumindest den richtigen Wiener Kaffee kennengelernt. Lecker!
Ab Mittags waren wir auf der Kongress-Eröffnung, hierzu gibt's wenig zu berichten. Allenfalls die "Labestation" könnte man erwähnen. Darunter verstehen die Österreicher nichts anderes als ein Buffet. Sprachliche Besonderheiten eben...
Abends haben wir dann die Aussicht vom Donauturm genossen. Für einmal hochfahren wollen die allen Ernstes knapp 10 EUR haben. Wir haben uns dann für das Kombi-Angebot Donau-Turm und Riesenrad für 13,50 EUR entschieden. Rauf geht's im Fahrstuhl mit gläsernem Dach und beleuchtetem Schacht. 150m in 30 Sek., Höchstgeschwindigkeit ist 6,2m/Sek.! Beeindruckend. Auch die Aussicht ist klasse, vor allem bei dem Wetter!
Für den Abend hatte ich eine Empfehlung für eine Whisky-Bar ("Highlander", ein schottischer Pub). Auf dem Weg dahin haben wir uns prompt verlaufen und haben so den Campus der Uni Wien kennengelernt. Auch hier wieder: einfach nur beeindruckend! Nicht nur die Größe, auch die Fassaden und die allgemeine Architektur. Enttäuschend war dagegen der Highlander. Neben Tischen, die offenbar nur wöchentlich abgewischt werden war das Whisky-Angebot kläglich und die Bedienung mieserabel. Es war zwar nicht viel los, aber als Inhaber den ganzen Abend deprimiert hinter der Theke hervorzugucken und sich mehr mit dem Handy als mit den Gästen zu beschäftigen geht gar nicht. Aber vielleicht muss er das auch gar nicht, wenn das Semester wieder anfängt...
Den Freitag haben wir größtenteils auf dem Kongress verbracht. Abends ging es dann zum Prater, dessen Besuch, nunja, "erwartungsgemäß" verlief. Zuerst ein bisschen gucken - aha, Kirmes halt. Nur eben etwas teurer als Kirmes. 6 EUR für 2 Min. Fahrt? Nee danke, dann doch lieber demnächst mal wieder einen Tag für 30 EUR in einen Freizeitpark und den ganzen Tag lang Achterbahn fahren. Das Riesenrad war auch nicht so toll. Klar, die 56m mit entsprechender Aussicht bei gutem Wetter sind auch wieder beeindruckend, aber für knapp 10 EUR hätte ich mir das nicht gegeben. Abends sind wir dann noch die "bezahlbare" Einkaufsmeile (Mariahilf) heruntergeschlendert. Hier herrscht aber letztendlich normales Großstadt-Flair: Die immergleichen Läden mit den immergleichen Produkten. Nichts besonderes, nur etwas pompöser als in z.B. Essen oder Dortmund.
Als dann endlich der Vorschlag "Kneipe" ins Rennen gebracht wurde (ich war mit Chef und Chefin unterwegs) haben wir uns Richtung Hotel aufgemacht und dort in der Nähe etwas nettes gefunden. Nicht besonderes, aber immerhin verschiedene regionale Biere auf der Karte.
Der Samstag begann mit dem letzten Kongress-Tag, ab Mittags war aber Schluss, sodass wir noch den restlichen Samstag zur freien Verfügung hatten. Chefin wollte unbedingt noch das Hundertwasser-Haus sehen. Ich persönlich finde es ja etwas überzogen (vor allem den daraus entstandenen Massen-Tourismus), etwas besonderes ist es aber dennoch. Danach haben wir eine Runde durch das Regierungs-Viertel gedreht und sind dabei prompt in die Aufbau-Arbeiten des diesjährigen Film-Festivals geraten. Neben dem Kaiser-Schloss habe ich dann das erste "Dunkle Schokolade"-Eis meines Lebens gegessen - unglaublich lecker! Dann haben wir uns auf den Weg zur Staatsoper gemacht. An diesem Tag lockte sie nämlich mit einem Tag der offenern Tür. Allerdings brauchte man dafür Eintrittskarten, die offenbar im Vorfeld verlost / verschickt worden sind. Also wollten wir das nächste Ziel, den Zentralfriedhof, ansteuern. Wegen einer Demo ist aber die S-Bahn nicht gefahren. Naja, nicht so schlimm. War eh tierisch heiß und gelaufen sind wir in den drei bisherigen Tagen schon zur Genüge. Zwei Straßen weiter haben wir einen riesigen historischen Springbrunnen entdeckt (Hochstrahlbrunnen) - und nebenan eine mobile "Wellenreiten-Station". Hätte von Red Bull sein können...
Danach gab's eigentlich nix neues mehr - ein bisschen durch die Stadt laufen, hier und da noch einen Kaffee trinken, nochmal ein dunkle Schokolade-Eis essen und etwas einkaufen. Abends dann noch ein Schnitzel in einem Restaurant mit mittelalterlicher Deko (Ritter-Rüstungen und -Waffen an den Wänden - sehr coole Athmosphäre) und dazu ein letztes österreichisches Bier.
Abflug dann am Sonntag in Wien bei bestem Wetter und knapp 30°C - Ankunft in Düsseldorf bei Regen und 18°C. Brrr...
Unter'm Strich ist Wien eine sehenswerte Stadt und auf jeden Fall eine Reise wert! Danke nochmal für die vielen Tipps. Die Museen haben wir leider nicht mehr geschafft - die heb ich mir dann für wann anders auf...
Posting automatisch zusammengeführt: 08.09.2016, 05:48
Achja, ganz vergessen: Vor unserem Hotel parkte unser Chaosracer seine Maschine. Ich hatte sie zwar rot-schwarz in Erinnerung, aber vielleicht hat er sie ja umlackiert...
