Corona-App

Themen die mal nichts mit der CB 500 zu tun haben.

Moderator: Free-sky

Re: Corona-App

Beitragvon Presi » 28.06.2020, 02:27

gmbo » 27.06.2020, 23:03 hat geschrieben:öffentliche Innenräume wäre für mich der passendere Ausdruck.

Ich weiß nicht, was ich da gedacht hab und habe es auch geändert.
Natürlich soll man raus und gerade ältere Leute sollen draußen keine Maske tragen - diese Woche bei der Hitze sah ich einen alten Mann, der eine Maske aufhatte und sich stark schwitzend an einer Hauswand festhielt. Motto: Wer erstickt, kann sich nicht anstecken. :roll:
Ich bin jedenfalls totaler Gegner des wochenlagen Zuhausesitzens. Das hilft weder Physis noch Psyche.

Aber ich sehe ganze Jugendgruppen, die ohne Maske einkaufen gehen und (aus Angst?) nicht einmal von den Mitarbeitern angesprochen werden. Die an der Kasse einem auf die Pelle rücken und überhaupt keinen Respekt vor jeglichen Regeln zu haben scheinen.
Das empfinde ich als ziemlich unsolidarisch. Und da würde ich mir nen Ticken mehr Disziplin lieber wünschen als ein paar Leute zusätzlich mit App oder nicht.
Aber jeder schätzt das wohl anders ein...
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Re: Corona-App

Beitragvon Biggi » 28.06.2020, 11:50

Presi » 27.06.2020, 22:07 hat geschrieben:Und helft mit, das Klima zu schützen, denn im auftauenden Permafrostboden stecken wohl noch ganz andere Viren, Viren, die die Menschheit seit ihrer Existenz noch nicht erlebt hat.

Ohh, bitte nicht das nächste Virenszenario herauf beschwören und verbreiten.
Nur weil unter Laborbedingungen Viren (oder waren es Bakterien? :kratz: ) wieder "zum Leben erweckt" wurden, heisst das ja nicht, dass eine unmittelbare und direkte Gefahr droht. Auch las ich von besonderen Umständen, die eintreffen müssten, dass diese Viren oder Bakterien den Weg zum Menschen finden. So müsste ein Tier ein aus dem Dauerfrost aufgetautes Kadaver fressen, welches wiederum diese Viren schlafenderweise in sich trägt und dann der Mensch wiederum dieses Tier verspeisen... Nunja, die Wahrscheinlichkeit, dass ich an einer unserer Zivilisationskrankheiten versterbe oder Opfer eines Unfalls werde, ist weitaus höher, als vom Permafrostvirus infiziert zu werden. Für viele Menschen sind solche Schlagzeilen gleich wieder Grund genug für die nächste Angstwelle. Darum, denke ich, sollte man vorsichtig sein sollte im Umgang mit solchen Themen, die wohl eher auf dem Schreibtisch der Wissenschaft gut aufgehoben sind.

Und zur App, die habe ich nicht installiert. Viel zu viele offene Optionen, was die Handlungsmöglichkeiten nach einem "Alarm" angeht. Man kann ja auch nix tun. Von daher ist diese App nicht zielführend, um Corona einzudämmen. Da hilft Abstand und Händewaschen mehr.
Biggi
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Re: Corona-App

Beitragvon Hausboot73 » 28.06.2020, 12:44

Moin!

Takeshi » 27.06.2020, 12:10 hat geschrieben:[...]
Es nervt, dieses typisch deutsche Meckerverhalten, die Paranoia vor den Regierungsvertretern und einer möglichen Überwachung.

Der sogenannte Sicherheitsexperte der PC-Zeitschrift führt theoretisches blabla als Kritik an der App an, ringt um Gründe, die zur Nichtverwendung raten sollen.
Auf mich wirkt das immer wie das Motto: "Wer den Hund schlagen will, findet auch einen Knüppel."


[ ] Du hast den Artikel vollständig gelesen und verstanden.
Es geht nicht um "dieses typisch deutsche Meckerverhalten", sondern um berechtigten Zweifel am Nutzen dieser App.

Takeshi » 27.06.2020, 12:10 hat geschrieben:[...]
Man könnte also sagen, dass man aufgefordert wird, etwas für die Gemeinschaft zu tun, dass Einigen oder gar Vielen eventuell helfen könnte. Zur Gemeinschaft etwas beisteuern. Ein wenig helfen, ganz ohne Anstrengung oder gar Einsatz von eigenen Mitteln. Nein, es wird abgelehnt, jedenfalls einem Großteil und das aus von mir nicht nachvollziehbaren Gründen.


Interessante Schlußfolgerung, hier mangelnde Solidarität zu attestieren - und das wegen einer App, die nicht berücksichtigt, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält
(1,5m Abstand, sehr häufiges Hände waschen/Desinfizieren, Maske tragen, etc.)

Takeshi » 27.06.2020, 12:10 hat geschrieben:[...]
Und da habe ich dann wieder die Bestätigung meines Eindrucks. Nämlich dem Eindruck, dass die Gemeinschaft mit ihrem solidarischen Prinzip von viel weniger Menschen getragen, aber von fast allen bereitwillig genutzt wird.
Ziemlich traurig.


Mich macht deine Schlußfolgerung traurig, weil sie pauschalisiert und nicht zutreffend ist.

Biggi » 28.06.2020, 11:50 hat geschrieben:Und zur App, die habe ich nicht installiert. Viel zu viele offene Optionen, was die Handlungsmöglichkeiten nach einem "Alarm" angeht. Man kann ja auch nix tun. Von daher ist diese App nicht zielführend, um Corona einzudämmen. Da hilft Abstand und Händewaschen mehr.


Danke Biggi, das trifft den Nagel auf den Kopf :up:
Genauso halte ich es selbst und bringe es meinem Kind bei 8)

MfG
Hausboot73
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Re: Corona-App

Beitragvon Stjopa » 28.06.2020, 13:22

"man muss sich nicht rechtfertigen."
Und doch tut es jeder, zuletzt sogar polemisch.
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Re: Corona-App

Beitragvon Presi » 28.06.2020, 14:45

Biggi » 28.06.2020, 11:50 hat geschrieben:
Presi » 27.06.2020, 22:07 hat geschrieben:Und helft mit, das Klima zu schützen, denn im auftauenden Permafrostboden stecken wohl noch ganz andere Viren, Viren, die die Menschheit seit ihrer Existenz noch nicht erlebt hat.

Ohh, bitte nicht das nächste Virenszenario herauf beschwören und verbreiten.
Nur weil unter Laborbedingungen Viren (oder waren es Bakterien? :kratz: ) wieder "zum Leben erweckt" wurden, heisst das ja nicht, dass eine unmittelbare und direkte Gefahr droht.

Es geht nicht um unmittelbare Gefahr, aber ein mögliches Risiko in den nächsten Jahrzehnten - vielleicht etwas zu dramatisch formuliert.

Im Eis überleben sowohl bestimmte Bakterien (bspw. haben aufgetaute Milzbranderreger in Sibieren unlängst nicht nur tausende Tiere, sondern auch einige Menschen befallen, ein Kind starb, nix mit Labor) als auch Viren. Okay, die Virengefahr scheint kleiner als die Gefahr von alten Bakterien oder die Entwicklung neuer Bakterienstämme aus alten und neuen. Das Grundproblem würde ich aber nicht einfach vom Tisch wischen:
https://www.aerztezeitung.de/Panorama/R ... 10110.html

Und da wir es gerade wieder einmal besonders warm in der Polarregion haben (in Nordsibirien die letzten fünf Monate etwa 8 Grad C im Durchschnitt (!) zu warm, der Mai zehn Grad und durch die Medien geht gerade das Wetter von bis zu 38 Grad C am Polarkreis), dann darf man schonmal darüber nachdenken, dass ein Boden, der teils Millionen Jahre eingefroren war und nun erstmals seitdem auftaut, doch die ein- oder andere Gefahr bereithält. Und zwar abseits von Methan, CO2 und weiteren den Wandel beschleunigenden Klimagasen.

Stjopa hat geschrieben:"man muss sich nicht rechtfertigen."
Und doch tut es jeder, zuletzt sogar polemisch.

Es spricht doch nichts dagegen, dass man freiwillig sein Tun oder Lassen begründet, speziell wenn es zu offensichtlichem Unverständnis gekommen ist. Eine offene Diskussion benötigt die Information über die Motivation eines anderen, ansonsten geht es etwa so:

A: Ich habe die App. Ist wichtig.
B: Nö, finde ich nicht.
C: Ich habe gar keine Apps.
D: Doofer Staat.
E: Doofe Menschen.
F: Alle doof.

Wobei sich ja hier eher die Lassen-Seite geäußert hat, warum sie diese App bisher noch nicht nutzt oder künftig auch nicht nutzen möchte. Sorge vor Datenschutz oder Überwachung und Fremdnutzung (nach Updates), fehlende Smartphonenutzung, Gefahreinschätzung des Virus, Fehlmeldungen, Nichtverfolgbarkeit und bestrittener Nutzen individuell bzw. für die Gesellschaft sowie geäußerte Bedenken negativer Folgen.
Schön wäre ja ein Diskurs darüber auch von Befürworterseite, dann gäbe es vielleicht ein paar Argumente, über die die Gegner bisher nicht richtig nachgedacht haben. Mich würde eben interessieren, inwieweit ein eingehender Alarm Konsequenzen nach sich zöge.
Dazu kam ja keine Antwort, es soll sich ja auch niemand rechtfertigen müssen (sic!), deshalb schreibe ich mal auf, wie ich handeln würde:
Ich würde bei Ernstnehmen der Warnmeldung den persönlichen, bisher aber sehr umsichtigen Kontakt zu alten Leuten abbrechen und in der Arbeit wieder mehr Abstand halten, weniger einkaufen gehen, weniger Essen gehen, eher was bestellen, in mich reinhorchen. Praktisch ne Art persönlicher light Logdown. Das könnte in der Tat helfen, dass sich andere nicht anstecken, falls ich infiziert wäre. Allerdings auf Kosten von Nachteilen.
Und da ist die grundsätzliche Frage, ob man sein Leben wirklich so einschränken möchte nach einem Hinweis einer (staatlichen) App. Und da bin ich auch ein wenig bei #2: So ganz wohl fühle ich mich dabei nicht.
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Re: Corona-App

Beitragvon chaosracer » 28.06.2020, 21:17

Presi, Presi...nun kennen wir endlich alle deine Meinung zu diesem Thema. Oben hat dich gerade noch Biggi gebremst, sonst wäre das schnell in Renes Ecke abgerutscht. Sich nicht festzulegen hat nicht nur Vorteile.
Aus den Freds hier kann man gut lesen, wer sich bei welchem Medium (in Deutschland) informiert. Wenn ich mir dann die entsprechenden Yutub-Dinger auch nur kurz ansehe, graust es mich sofort und ich möchte am Liebsten alles, alles tun was unsere Regierung sagt; denn mit einer solchen Opposition wäre nicht nur unser Land verloren.

Ich habe zum ersten Mal gelesen, dass Carsten einen derartigen Apell in unserem Forum platziert. Er hält sich sonst bei brisanten Themen wie Politik und Ähnlichem immer bemerkenswert neutral und bedeckt. In meiner zeitlich begrenzten Wahlheimat in Brandenburg gibt es keine Coronainfizierten, das sagt wenigstens die lokale Statistik. Von drei Menschen hätte wohl irgendjemand mal gehört, das wars. Ich bin denen sicher nicht begegnet, vermeide ich doch nicht erst seit Cor. außerberufliche Kontakte mit mir Unbekannten an diesem speziellen Ort. Trotzdem hat mich das nachdenklich gemacht, was ich hier lese. Ähnliches Verhalten begegnet mir nicht selten in der Öffentlichkeit. Aber nicht die, die lauter schreien, haben länger nachgedacht. Deshalb werde ich mir mit Sicherheit, wenn ich mich bald wieder wie gewohnt in die Massen begebe, in Leipzig und anderswo, ein solches Programm auf das Handy laden. Man muss das ja nicht bis an sein Lebensende nutzen, die Gefahr wird sicher bald gebannt sein. Risikogruppen scheint es offenbar kaum zu geben, denn es sind auch sehr junge Menschen mit schweren Krankheitsverläufen derart gesundheitlich geschädigt worden, dass sie die Narben davon bis an ihr Lebensende tragen. Deshalb hilft nur Wachsamkeit und Solidarität.
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Re: Corona-App

Beitragvon Supertyp » 28.06.2020, 21:55

Hast du eine konkrete Quelle zu den durch Covid19 vernarbten jungen Menschen? Würde mich einfach interessieren.
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Re: Corona-App

Beitragvon Free-sky » 28.06.2020, 23:15

OHA, was habe ich da für eine Diskussion losgetreten...
Naja, interessant zu lesen.

Ich muss beruflich auf Dienstreisen gehen, selbt jetzt, aber Spass macht das nicht und es geht nur mit viel Distanz und MuNaSchutz.
Letzte Woche war ich in Bayern und dann in Baden-Würtemberg.
Krasser geht es kaum.
In Bayern MuNaSchutz Zwang, in BW - nix!
Aussage eines Gastwirtes in BW, wo ich abends essen war : Wir haben hier einen anderen Virus als in Bayern...
Traurig.

Ich halte die App aber nach wie vor für Sinnvoll. Eben um im Falle eines Verdachts angemessen regaieren zu können.

Solange kein Impfstoff gefunden ist, bleibt die Pandemie. Und im Vergleich zur Grippe ist das ein Problem, für alle.
Klar kann man jetzt argumentieren : Kennst du einen, der an Corona gestorben ist? Ist einer aus deinem Bekanntenkreis erkrankt? Gibt es den Virus überhaupt?
Das ist leider ein sehr fruchtbarer Boden für Verschwörungs-Theorien, eben weil viele sich nicht ausreichend informieren.

Bestes Beispiel der Corona-Fake-News (Hat mir ein Kollege aus England erzählt und mit Fakten/Berichten belegt):
In England tauchte das Gerücht auf, das Virus würde über das 5G Netz übertragen.
Daraufhin wurden reihenweise 5G Masten abgefackelt.
Klingt total bescheuert, ist es auch.

Mein miterlebtes Beispiel:
In der Grundschule (1969-1973) erkrankte einer meiner Freunde an Kinderlähmung, weil seine Eltern gegen das Impfen waren.
Er ist vor einigen Jahren gestorben, an den Spätfolgen der Kinderlähmung.
Unsere 3 Kinder sind konsequent geimpft worden und alle 3 sind immer noch gesund und munter.
Denn leider wird diese ganze Diskussion gerade durch Impfgegner immer wieder in eine Richtung angefacht, die nicht nachvollziehbar ist.
Es geht da nicht um Kontrolle, sondern um Solidarität, wie schon weiter oben sehr gut beschrieben.
Natürlich hat jeder das Recht, das zu tun, was er will, aber bitte ohne seine Mitmenschen zu gefährden.

Ich möchte nicht in jemands Haut stecken, der wissentlich infektiös war und dadurch jemanden angesteckt hat, der dann an den Covid-19 Folgen gestorben ist.
Das zu vermeiden, ist die Hauptaufgabe im Moment.
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Re: Corona-App

Beitragvon Presi » 29.06.2020, 00:31

chaosracer » 28.06.2020, 21:17 hat geschrieben:Presi, Presi...nun kennen wir endlich alle deine Meinung zu diesem Thema. Oben hat dich gerade noch Biggi gebremst, sonst wäre das schnell in Renes Ecke abgerutscht. Sich nicht festzulegen hat nicht nur Vorteile.

Ich lege mich fest und habe eine Meinung. Aber nicht in einer volatilen Datenlage oder wenn mir Information fehlt wie auch bei dieser App, deren Funktionsweise ich weder intensiv studiert habe noch die komplett öffentlich ist.
Und bremsen tue ich mich ungern beim Thema Klimawandel und der Verdrängung möglicher Folgen - auch in der Pandemiefrage kann uns dieses Thema einholen.
Und was ist "Renes Ecke"? Rene mag mit seinen Meinungen hier oft alleine dastehen. Und ich bin meist völlig gegensätzlicher Meinung. Aber ihn sprichwörtlich in die Ecke zu stellen, muss echt nicht sein.
Ich habe das Gefühl, du vermischst Nachrichten, Youtube-Videos und Meinungsbeiträge irgendwo und drückst Leuten Stempel auf.
Letzte Seite schriebst du doch "Schön wäre es, wenn jeder von uns anders wäre. Gerade heute sehe ich immer mehr Klone von irgendwas."
Und dann stören dich andere Meinungen als deine? Ich schätze dich toleranter ein als es hier auf mich wirkt.

Stichwort Solidarität:
Viele kennen Großeltern oder Urgroßeltern, die bei Krankheit auf die Kinder aufpassen sollen, falls diese dadurch nicht mehr in die Kita können; bei mir sind meine Eltern wohl dadurch mehrfach deutlich erkrankt. Guter Beitrag dazu:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-kinderarzt-zur-erkaeltungszeit-erst-ist-das-kind-krank-dann-stirbt-der-opa/25104960.html
Ich hatte letzten Herbst in der Familie nicht nur, aber besonders nach Lesen dieses Beitrags um mehr Vorsicht gebeten und bekam ein Schulterzucken. Es interessierte nie jemanden wirklich.
Dieselben Leute wurden aber teils sehr vorsichtig bei Covid-19.

Ich würde mir wünschen, dass das Gefühl einer Gefährlichkeit von Erkrankungen für andere nicht erst mit Medienaufmerksamkeit kommt und wieder geht, sondern dass wir auch über diese noch lange währende Krise weiterhin gerade auf Schwächere Rücksicht nehmen und zumindest bei bewusst ansteckender Erkrankung vorsichtig sind.
Zuletzt geändert von Presi am 29.06.2020, 00:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Corona-App

Beitragvon chaosracer » 29.06.2020, 00:43

Interessanter Bericht, Carsten! Kürzlich war ich in Hessen, da war es wie bei dir in Bayern. Danach wieder in Brandenburg angekommen, alles umgekehrt. Hier ist das auch von der Stadt abhängig, meine ich fast.
Jetzt zu Renés Frage: während dieser ganzen Zeit habe ich mich ständig informiert, das nicht nur aus deutschen Quellen. Ich schreibe mit einem Freund aus Chile, höre viel aus Russland oder Polen, aus China und der USA.
Über die Krankheit informiere ich mich im besonderen bei Freunden, die in Leipzig in Kliniken arbeiten, Ärzten also. Von ihnen weiß ich, dass in den USA bei jungen Menschen, die einen schweren Krankheitsverlauf hatten, später zerebrale Störungen festgestellt wurden. Von der Krankheit waren sie ansonsten vollständig geheilt, trugen aber Folgeschäden davon. Es gibt noch weitere Langzeitschäden. Da habe ich dann aber nicht weiter zugehört, weil mir bei Krankheitsschilderungen jedesmal sofort schlecht wird... :(
Diese Symptome sind mit einer Grippe nicht mehr vergleichbar, auch wenn der Ansteckungsweg der gleiche ist.

Edit:

Presi: ich wollte nicht sagen, dass mich deine Meinungen stören. Ausführlich sind sie aber schon dargelegt, dass einem davon die Augen weh tun können. ;) Der Wink zu René sollte auf die Versch.-Theoretiker verweisen, die ca. zwei Monate gebraucht haben, Bill G. als Schuldigen auszumachen (Anm.: der könnte dann zwar Leute impfen, mit seiner angeblich "geplanten" Menschheitsreduzierung würden ihm aber die Kunden für seine vielen Programme wegsterben - er wars also nicht). Bei dem Permafrostboden musste ich daran denken und lachen. :D
Zuletzt geändert von chaosracer am 29.06.2020, 00:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Corona-App

Beitragvon Presi » 29.06.2020, 00:50

chaosracer » 29.06.2020, 00:35 hat geschrieben:Über die Krankheit informiere ich mich im besonderen bei Freunden, die in Leipzig in Kliniken arbeiten, Ärzten also. .. Es gibt noch weitere Langzeitschäden. ...
Diese Symptome sind mit einer Grippe nicht mehr vergleichbar, auch wenn der Ansteckungsweg der gleiche ist.

Ich diskutiere das sehr viel mit meinem Vater, der ist auch Arzt und hat wie ich eine Herzinsuffizienz. Wir hatten sogar den gleichen Klappendefekt vor unseren OPs.
Das mit der Grippe solltest du nochmal mit den Freunden besprechen, es gibt dort definitiv Langzeitschäden. Btw auch am Herzen.
Bei Covid-19 sind wir ja mitten in der Evaluierung möglicher Langzeitschäden - so lange gibt es die Krankheit noch nicht.
Es ist schon ne andere Kategorie, bspw. sehen wir ja oft eine beidseitige schwere Lungenentzündung, während bei der Grippe v.a. bakterielle Zweitinfektionen die Lunge angreifen. So wie ich das verstanden habe.
Und du hast bei einer Grippe Impfungen und auch zugelassene Medikation. Gleichsetzung geht da fehl. Vergleichen aber kann man.
Presi
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Re: Corona-App

Beitragvon MagdaCB500S » 29.06.2020, 15:53

Presi » 29.06.2020, 00:50 hat geschrieben:
chaosracer » 29.06.2020, 00:35 hat geschrieben:Über die Krankheit informiere ich mich im besonderen bei Freunden, die in Leipzig in Kliniken arbeiten, Ärzten also. .. Es gibt noch weitere Langzeitschäden. ...
Diese Symptome sind mit einer Grippe nicht mehr vergleichbar, auch wenn der Ansteckungsweg der gleiche ist.

Ich diskutiere das sehr viel mit meinem Vater, der ist auch Arzt und hat wie ich eine Herzinsuffizienz. Wir hatten sogar den gleichen Klappendefekt vor unseren OPs.
Das mit der Grippe solltest du nochmal mit den Freunden besprechen, es gibt dort definitiv Langzeitschäden. Btw auch am Herzen.
Bei Covid-19 sind wir ja mitten in der Evaluierung möglicher Langzeitschäden - so lange gibt es die Krankheit noch nicht.
Es ist schon ne andere Kategorie, bspw. sehen wir ja oft eine beidseitige schwere Lungenentzündung, während bei der Grippe v.a. bakterielle Zweitinfektionen die Lunge angreifen. So wie ich das verstanden habe.
Und du hast bei einer Grippe Impfungen und auch zugelassene Medikation. Gleichsetzung geht da fehl. Vergleichen aber kann man.
. @Presi und@Chaosracer. Jeder hat seine eigene Quellen und Umgang mit dem Thema, ich habe viele Stunden verbracht um zu diskutieren mit bekannten Ärzten aus Herford, Bad Salzuflen, Bad Oyenhausen sogar welchen die im ganzen Land tätig sind und ständig unterwegs(aufgrund vom besonderer Internet-Platform für Ärzte)... Ich kenne viele Familien die inzwischen Immun sind (dabei auch Astmatiker, Leute mit Herzstörungen oder eine 80-jährige Oma, die übrigens zwei mal negativ getestet worden war und hatte trotzdem Corona-nach der Lungenentzündung ließ Sie sich testen ob Sie immun ist...). Der Virus lässt gewisse Schäden, vor all im Bereich Hals-Nasen...Fast alle von den Leuten mit den ich gesprochen habe leideten unter Geschmackverlust und Problemen beim Riechen, die sich aber doch nach gewisser Zeit verbessert haben... Presi, ich mag deine Art vom Denken und lese gerne was du schreibst auch was die Umwelt betrifft :up: Auch gmbo Beiträge hier und da finde ich immer interessant...Und was die CoronaApp betrifft, es wird wie mit ganz vielen Sachen, so viele Menschen es gibt, so viele Meinungen werden wir dazu bekommen ;) Gruß
MagdaCB500S
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Re: Corona-App

Beitragvon Biggi » 29.06.2020, 17:50

Der App mangelt es einfach an der nötigen Konsequenz, um effektiv zu sein. Wenn die App feststellt, dass ich nahen Kontakt zu einem Infizierten hatte, wäre die logische Schlussfolgerung, dass ich zwingend aufgefordert bin, möglichst kurzfristig einen Test machen zu lassen. Doch dazu müssten meine Personendaten übertragen werden, z. B. an das Gesundheitsamt, zwecks Erfassung und Kontrolle. Da aber das ganze Land dann aufschreien würde, wegen Zwang, Datenschutz, Bevormundung und was weiß ich, ist dies in diesem Lande nicht umsetzbar. Stattdessen darf jeder frei entscheiden, was er mit einer Warnmeldung anstellt. Mach ich einen Test? Trage ich den erhaltenen Code anschließend in die App ein, damit die mein Handyumfeld neu analysiert? Oder mache ich das nicht? Oder erzähle ich niemandem davon und mache einfach gar nix? Merkt doch keiner.
Das ist doch total halbherzig, nicht zu Ende gedacht und deshalb ineffizient. Oder doch zu Ende gedacht, aber man man traut sich nicht in Berlin. Man möchte ja auch irgendwann wiedergewählt werden...

Ich hab mehr von der App erwartet, nachdem deren Entwicklung ewig dauerte und man sie schon vor Erscheinen als Durchbruch zur Bekämpfung von Corona bewarb. Und dann so ein wischiwaschi Ergebnis, bezahlt mit unseren Steuergeldern. Dann hätte man diesen Akt auch sein lassen können und von dem Geld 'ne Menge kostenfreie Tests anbieten können oder Vergleichbares. :|
Biggi
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Re: Corona-App

Beitragvon dirt » 30.06.2020, 18:01

Moin,

ist schon irgentwie lustig/erschreckend wie die Leute Pseudogründe, Ausreden und Verschwörungsterorien nutzen nur um einen Grund zu finden nix zu tun.
Die App ist außer Abstand und Hygjene das einzige was wir haben.

Also ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich eine "Person" anstecke, die wirklich schwer krank wird oder event. sogar stirbt.
Und mir hinterher erklärt wird, dass ich mich bei dem Kaffeeautomatenauffüller/Busfahrer/Verkäufer/Nachbarn/Kindergärtnerin/Arbeitskollegen usw. angesteckt habe und der das in der App angezeigt hatte und ich eine Warnung erhalten hätte. Und ich mein Verhalten hätte ändern können und meinen Wirkungskeis einschränken.

Alles konstruiert, schon klar. Sicher ist aber, dass sich jeden Tag Menschen infizieren und auch sterben.

Und nur darum geht es: Um Menschenleben - eventuell auch deins/meins.
Eine App kann man wieder löschen, einen verlorenen Menschen aber nicht wiederholen.
dirt
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Re: Corona-App

Beitragvon Gordon Shumway » 01.07.2020, 22:20

Ich bin froh, dass es seit Corona 80 Millionen Virologen in Deutschland gibt und seit der Corona Warn App 80 Millionen Informatiker. Aber irgendwas mussten wir mit den 80 Millionen Bundestrainern ja machen, wenn die EM ausfällt!

Zum Thema "die Funktionsweise ist nicht öffentlich"
--> https://github.com/corona-warn-app
Der gesamte Quellcode ist offen. ALLES. Transparenter geht es nicht.

Das kürzeste und beste Statement, dass dazu vom CCC (der schon stark Überwachungsfeindlich ist):
https://twitter.com/ard_bab/status/1272909142819299330
Gordon Shumway
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Re: Corona-App

Beitragvon The Rob » 02.07.2020, 13:38

https://www.morgenpost.de/politik/artic ... ritik.html
  • Die App selbst ist technisch sauber. Unser Staat hat das gar nicht nötig, da irgendwelche Überwachung reinzuprogrammieren, die NSA weiss eh schon alles. Sobald das Smartphone an ist, kann man den GSM-Chip nicht abschalten[1], die NSA hört mit. Google/Apple (je nach Hersteller) sowieso.
    (Ändert aber nichts daran, dass CDU/CSU trotzdem ständig versuchen, weitere Überwachung einzuführen, so zum Beispiel bei dieser App die zentrale Datenspeicherung, wie unser inkompetenter Gesundheitsminister sie haben wollte. Dagegen hilft erstmal nur, grundsätzlich nicht CDU oder rechts davon wählen, bei allen anderen auch genau hinschauen.)
  • Kosten
    Das Ding wurde vom SAP-Laden zusammen mit den Telekomikern entwickelt. Deren gesamtes Angebot ist doch "Dauert eine Weile, bis es wahrscheinlich fertig ist. Wird dann wohl funktionieren. Aber wird teuer, ne." Da beschwert sich doch sonst auch keiner. Die Zahl die bezüglich der App-Kosten rumgeistert ist für das Gesamtprojekt, von der die App nur ein Teil ist. Ist nicht billig, aber für die Umstände okay.
  • Verfügbarkeit
    Ich habe kein google-Konto, die Installation von Apps mache ich über den Store F-Droid (für Open Source Sachen) und über anderswo heruntergeladene .apk. Bis jetzt habe ich keine Quelle gefunden, wo man die corona-warn-app.apk einfach so bekommt, die ersten Resultate (chip, computerbild) die angeblich einen Download anbieten, verlinken am Ende nur den Google Play Store. Ist ja okay, dass es die app da gibt, die meisten Leute nutzen das halt. Aber warum kann man die nicht einfach auf irgendeiner Webseite runterladen, am besten auf einer offiziellen? Google und Apple scheinen es echt geschafft zu haben, dass alle Leute glauben, dass die manuelle Installation von Software grundsätzlich gefährlich sei. ("[x] Installation aus unsicheren Quellen erlauben")
  • Freiwilligkeit
    Selbst hier im Forum sieht man bereits einen starken gesellschaftlichen Zwang, diese App zu haben. Gibt immer wieder Vorstöße diverser Leute "da kann man ja einfach sagen, nur wer die App nutzt darf rein". Solange die Freiwilligkeit nicht gesetzlich garantiert wird, also solche Zugangsbeschränkungen auf Basis der app nicht explizit verboten sind, sehe ich da ein großes Problem.
  • Nutzen
    Es gibt starke berechtigte Zweifel am Nutzen der app. Im wesentlichen sind da zwei Probleme:
    false negative
    Das ist wie der Virenscanner, der einem sagt, dass auf dem PC nichts gefunden wurde. Man fühlt sich schön sicher. Aber ob man wirklich sicher ist, weiss man nicht. Insbesondere, wenn man doch was hat, wird der Schaden durch die vermeintliche Sicherheit noch größer.
    positive: und nun?
    Wenn man laut der App ein Ansteckungsrisiko hat, passiert genau gar nichts. Man ist nicht plötzlich berechtigt, getestet zu werden. Und "dann kann ich Kontakte vermeiden" ist auch kein Argument, Kontakte müssen in jedem Fall vermieden werden.
Wenn entweder Verfügbarkeit und Freiwilligkeit, oder der Nutzen besser wären, hätte ich die App. Aber in diesem Gesamtpaket sage ich: Arbeit für nichts? Das kann ich auch lassen.

[1]Im Normalfall ist man kein akutes Überwachungsziel, und sobald man sein Handy ausschaltet geht es auch wirklich aus. Wenn die NSA nicht will, hilft aber nur Akku raus.
The Rob
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Re: Corona-App

Beitragvon Presi » 03.07.2020, 10:18

Gordon Shumway » 01.07.2020, 22:20 hat geschrieben:Ich bin froh, dass es seit Corona 80 Millionen Virologen in Deutschland gibt und seit der Corona Warn App 80 Millionen Informatiker. Aber irgendwas mussten wir mit den 80 Millionen Bundestrainern ja machen, wenn die EM ausfällt!

Zum Thema "die Funktionsweise ist nicht öffentlich"
--> https://github.com/corona-warn-app

Danke für den Link. :up: Da steht immerhin eine Zeitangabe von mehreren Minuten, die ein Signal eine gewisse Stärke haben muss. Ändert aber nichts an der grundsätzlich bei mir wohl hohen Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen bzw. v.a. auch fehlenden Alarmen.

Und klar kann man es derart kritisieren, wenn Bürger mitdenken, wenn sie sich in Themen einarbeiten und eine Meinung bilden. Alle paar Jahre werden ja auch zig Millionen Bürger Politiker, weil sie wählen. ;)
Und wir sind hier alle Reifen- und Ölexperten. :P
Aber ich halte es für richtig, dass sich auch die Bürger mit Fakten beschäftigen, selbst kritisch bewerten und zu eigenen Entscheidungen kommen, die individuell anders sein können.
Ohne nur auf einen Experten zu vertrauen. Denn: Es gibt sie ja, die Experten, die besonders die Risiken des Virus benennen und die Experten, die besonders die Risiken der Maßnahmen dagegen benennen. Da mag man sich einen oder die je nach Medienkonsum medial vermittelte Mehrheit aussuchen oder aber sich alle Argumente anhören und seine eigene Meinung bilden.

Nehmen wir ein Beispiel, wo ich Informationsdefizite bisher u.a. bei mir sehe und es für hilfreich halte, sich selbst zu informieren: Valide Daten zur Zuverlässigkeit von PCR-Tests zur Bestimmung einer Infektion anhand eines Rachenabstrich, es geht um deren Sensitivität und Spezifität.
Ich will wissen: Wie wahrscheinlich ist eine Infektion bei einem positiven Test (Sens.) oder wie wahrscheinlich ist ein negativer Test eines nicht Infizierten (Spez.).
Da hängt neben dem Test ganz viel dran, bspw. Vortests, also ist der Patient symptomatisch oder testet man alle.

Ganz gut stellt das das Ärzteblatt dar:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/21437 ... rpretieren
Und was das grundsätzliche Problem ist, beschreibt correctiv ganz gut:
https://correctiv.org/faktencheck/hinte ... sen-kommen

Und dann will ich wissen, wieviel getestet wird. Dazu ist folgende Grafik interessant:
https://cdn.statcdn.com/Infographic/ima ... 21211.jpeg
Bspw. gab es in den USA bis Ende Juni bereits rund 33 Millionen Tests. Darunter sind -vorsichtig gerechnet- hunderttausende falsch Positive. Die aktuell hohe Zahl positiv Getester muss immer im Zusammenhang mit allen Tests und dem Herausrechnen der angenommenen Fehlerquote betrachtet werden.

So etwas kann, muss aber nicht die Dramatik aktueller Berichterstattung korrigieren.
Klar ist: Wenn alle Bürger reihenweise getestet werden auf Covid-19 (nicht auf Antikörper, letzterer Test ist sehr valide), haben wir wegen der fehlenden Pretests eine deutlich ansteigende Fehlerquote (siehe Links oben).
Da habe ich den Eindruck, dass dies medial zu wenig vermittelt wird und solche Filter weggelassen werden.
Wer mehr testet, erhält ceteris paribus mehr Fälle. Dieser simple Fakt wird doch teils komplett ausgeblendet.

Ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass wir in Kürze einen zulässigen Impfstoff erhalten, der uns mit hoher Wahrscheinlichkeit immunisiert und wenig Opfer fordert - so sehr ich ihn mir auch wünsche.
Deswegen halte ich es für wichtig, am bestmöglichsten diese neue Gesundheitsgefahr genau einzuschätzen und sich nach monatelanger Dramatisierung nun beständig über neue Entwicklungen zu informieren und sich nicht durch Schlagzeilen zu verängstigen.

Diese App wird wohl Jahre bleiben und sich möglicherweise etablieren. Ich werde sie wohl auch bald mal installieren. Aber ich sehe dadurch eben möglichen Schaden und bezweifle die in sie gehegte Hoffnung.

Bleiben wir gesund und kritisch!
Presi
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Re: Corona-App

Beitragvon Fortinbras » 05.07.2020, 01:31

Presi » 03.07.2020, 10:18 hat geschrieben:ich sehe dadurch eben möglichen Schaden

Das gilt für fast alle Dinge im Leben - besonders beim Motorradfahren. Ist das für einen von euch hier ein Grund, das Mopped abzuschaffen?
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